Ansicht umschalten
Avatar von TecDoc
  • TecDoc

mehr als 1000 Beiträge seit 17.05.2004

Was teuer ist ...

[...]

> > daß sie zu selten fahren, es aber auch keinen Sinn macht, sie öfter
> > fahren zu lassen, weil dafür daß Verkehrsaufkommen (->
> > Siedlungsdichte) insgesamt nicht reicht.

> Korrekt, einen Fünfminutentakt wird es bei so geringer
> Siedlungsdichte nie geben. Ich sehe hier mit Peakoil auch ein
> gewaltiges Problem auf die Bewohner solcher Siedlungsformen zukommen.

Ich nicht. Dann ist eben Schluss mit den SUVs und
200PS-Familienkutschen, und es wird mit Sparmobilen gefahren, egal ob
Elektro- oder 1L-Auto.

> Was ja für mich der Grund ist, mich nicht so einzurichten.

Naja, das ist etwas voreilig, daß dauert m.E. noch ein paar
Jahrzehnte, bis es kritisch wird.

> > Rissen ist eben "infrastrukturmäßig nicht wirklich "gut"; es ist
> > schon "Vorstadt", Speckgürtel. Die Elbvororte (direkt neben
> > Blankenes) sind eh ein nobler hanseatischer "Sonderfall".

> Es zeigt jedenfalls, daß die allgemeine These so nicht haltbar ist.

Doch, gerade als "allgemeine" These. Das die nicht auf jeden
Sonderfall zutreffen kann ... ausserdem ist es hier gerade umgekehrt:
Die Elbvororte sind *trotzdem* teuer.
(Nebenbei: Es sind gerade mal ca. 1,2km bis zur S-Bahn).

> > Nein. Verglichen mit dem Aufwand, sind Transporte spottbillig.
> > Entsprechend mäßig sind die dort gezahlten Löhne, und so arbeitet da
> > auch nicht unbedingt die Elite ...

> Was bei den fahrern sicherlich stimmt, aber dazu schrieb ich ja was.

> > Weil du schlechte Prozeß-Ersteller und -Überwacher hast. Weil, die
> > Guten wollen höhere Gehälter ... mein Argument bleibt genau so
> > bestehen.

> Das ist doch Unsinn, weil solche Prozeßersteller die Prozesse
> konzernweit vorgeben und nicht für jeden Fahrer einzeln.

So einfach ist es nicht - die Prozesse müssen schon den örtlichen
Verhältnissen (Ballungsgebiet, Elbe, etc.) angepasst werden.

> Hermes ist
> keine kleine Firma - ein gutes Prozeßteam fiele in den Gesamtkosten
> überhaupt nicht auf. 

Du hast keine Ahnung. 

> Wegen der vermiedenen Nachlieferungen würde es
> seine Kosten außerdem wieder reinspielen, 

Ja, klar, du kannst das also besser beurteilen, als alle Manager
dort.
Die verzichten lieber auf die Gewinne, die sie machen könnten, als es
richtig zu machen.

> das ist ja der Sinn von solchen Prozeßdefinitionen 

Nein, Kostenersparnis ist NICHT der orginäre Sinn der
9001-Zertifizierung ...

> (und nicht, sich auf die 9001-Plakette einen einzubilden).

... sondern nur der Nachweis, daß man Qualität liefern KÖNNTE.

> Weiterhin ist der Sinn gerade der, daß man die Qualität des
> ausgelieferten Produktes (hier der Dienstleistung) möglichst
> unabhängig von den individuellen Schwankungen durch individuelle
> Fähigkeitsunterschiede zwischen den einzelnen ausführenden
> Mitarbeitern macht.

Lass stecken, ich kenn den Kram ganz gut. Oft genug von Auftraggebern
aufgenötigt.
Er ändert nichts daran, daß sich Qualität auch lohnen muss - sprich,
man muss enstprechende Preise realisieren können, und das kann man
beim privaten Einzeltransport eben nicht.

> > Genau solche Systeme sind bei den heutigen billigen Transportkosten
> > eben nicht drin.

> Das ist Unsinn, weil es suggeriert, die würden bislang so per
> Zettelwirtschaft arbeiten. Das ist nicht der Fall, die arbeiten
> sowieso schon elektronisch. 

Und? Du schlägst erhebliche Erweiterungen an Hard-, Software und
Mitarbeitertätigkeiten vor. Und das KOSTET nun mal.

> Da man das nicht für jede Filiale einzeln
> implementieren würde, weil die alle mit dergleichen Software
> arbeiten, wären die Kosten auch nicht wirklich hoch.

Die Lizenzen kosten für jede Filiale, die IT-Wartung und -Support
auch.
Ich weiss, was derartiger gewerblicher IT-Systeme kosten, und bleibe
dabei: Es wäre ein merklicher Kostenaufwand.

> > Gute Prozesse, mit solchen Ressourcen kosten viel mehr Geld, als der
> > Lohn der Fahrer.

> Aber man braucht nur wenige Leute dafür.

Die dafür daß 3fache verdienen.

> > Du redest hier über industrielle Prozesse - die lohnen sich aber auch
> > nur im industriellen Maßstab. Weil sie gewaltig kosten.

> Wie gesagt, Hermes ist keine kleine Minibude.

Aber der Anteil solcher an Privatleute gelieferter, einzelner
Kleinsendungen, bei denen jedesmal eine andere Tour komplett neu
geplant werden muss, der ist klein - und trotzdem aufwendig.

> > Bei 50% Subvention des ÖPNV ganz schön asozial ... .

> In HH höchstens 30%. Und wenn man sich ansieht, wie der Autoverkehr
> subventioniert wird (indem er einen Großteil seiner Folgekosten
> andere tragen läßt), 

Ach ja, und was ist mit den "Folgekosten" des ÖPNV? Als ob diese Art
der Mobilität nicht ebenfalls solche Kosten mit sich bringt, auch
wenn sie ggf. niedriger sind!
Hinzu kommt ausserdem, daß beim ÖPNV nur der *Betrieb* finanziert und
gerechnet wird, nicht aber der Neubau der Verkehrswege (Schienen,
etc.). Beim Autoverkehr rechnet man wie selbstverständlich die
kompetten Strassenkosten mit hinein.

> relativiert sich das Subventionsargument auch.

... und deshalb relativiert es sich eher weniger.

Gruss,
  TecDoc

Bewerten
- +
Ansicht umschalten