Markus Müller schrieb am 6. Februar 2011 21:52
> Stoffelchen schrieb am 6. Februar 2011 09:03
>
> > Markus Müller schrieb am 5. Februar 2011 19:41
> >
> > Jein.
> > Wenn du im Gewerbegebiet einen Laden aufmachst, dann hast du neben
> > spottbilligen Mieten auch entsprechend Fläche und Parkraum. Dagegen
> > stinkst du in der Innenstadt nicht an ... erst recht nicht, bei
> > gleichem Recht für alle. Dann hast du ratzfatz die preiswertere und
> > besser sortierte Innenstadt in der Randlage. Und die Stadt hat
> > möglicherweise ein Verkehrsproblem extra.
>
> Das Verkehrsproblem hat die Stadt in erster Linie in der Innenstadt -
> und dies würde kleiner, wenn Bewohner vom Land oder Vorstädten statt
> in die Innenstadt nur in gut zugängliche Einkaufszentren am Stadtrand
> pendeln würden.
Das tun sie auch. Und weil die Innenstädte nur von den dort wohnenden
Hansels neben vielen Geschäften nicht leben können, gibt es ein
Problem.
Dann macht die Bude zu.
Leute zusätzlich in die Innenstadt bringen heisst, dort volle Hütte
haben.
Wer mag seinen Krempel schon in Öffis herumschleppen?
> > DU kannst nen Euro nur 1x ausgeben. knicken die ersten kleinen Läden
> > inm der Innenstadt ein und es kommt noch ein Traditionshaus dazu,
> > dann ist es bis zum kompletten Abstieg nur noch wenige Jahre.
> > Es fehlt der Stadt dann ejede menge Geld, obwohl sie DANN erst recht
> > investieren müsste. Wenn die ersten Ramschläden aufmachen, ist es
> > eher schon zu spät.
>
> Die Landbevölkerung soll deiner Meinung nach also die Stadt
> subventionieren.
Nö. Wenn die Stadt attraktiv sein will, muss sie Geld in die Hand
nehmen.
Da die Leute aber lieber billig auf der grünen Wiese haben wollen,
veröden die Innenstädte.
Jeder bekommt dann das, was er bereit war zu zahlen.
> > Das dort zu erlauben ist erst recht kein Weg, die Leute in die
> > Innenstadt zu bekommen.
> > Selbst WENN sich ein paar Besucher des Trabanten in die Innenstadt
> > verirren würden, wird das nix. Der typische Einheimische geht auf
> > kurze Sicht selbst nicht mehr in seine Stadt. Die paar Besucher
> > fallen nicht ins Gewicht.
> > Das wars dann.
>
> Der Bürger soll also in die Innenstädte gezwungen werden, um das
> innerstädtische Niveau zu heben? Tut mir leid, bei ewigen Fahrzeiten
> in die Innenstadt, den exorbitanten Parkgebühren, überhöhten
> Innenstadtpreisen (die Lage muß ja finanziert werden) weiche ich
> immer öfters ins Internet zum Einkaufen aus.
Siehst du. Und genau deshalb kann keine Stadt richtig gegensteuern.
Den Leuten ist der Preis am wichtigsten.
Selbst schuld.
> Einen Euro kann ich -
> wie du selbst schreibst - nur einmal ausgeben. Im Internet sind die
> Wege kurz (der nächste Laden ist nur ein Klick entfernt),
> "Eintrittsgelder" in Form von Parkgebühren entfallen, die
> Lieferkosten gehen extra, aber die hole ich lässig wieder rein.
Also: nicht jammern. Die tristen Innenstädte gibts dann als Bonus
dazu.
> Aber nicht nur das Internet ist eine Konkurrenz. Z.B. sollte in der
> Nähe von Karlsruhe ein Outlet Center auf einem ehemaligen
> Militärflugplatz entstehen - die Raumordnung hat dies verhindert.
> Stattdessen entsteht eben ein paar Kilometer weiter jenseits des
> Rheins in Frankreich ein Outlet Center, Steuereinnahmen entfallen
> somit in Deutschland komplett, ohne daß Karlsruhes Innenstadt vom
> fehlenden Outlet auf dem Militärflugplatz profitieren würde.
Die Innenstädte profitieren nicht davon. Guckst du nach
Oberhausen/Centro und erkenne, dass das Wunschträume sind.
Die Bewohner gehen zur Mall, und die paar "ich schau mal in die
Stadt" verlaufen sich. Die sind ja schließlich auch nur wegen der
Mall gekommen, nicht wegen der Innenstadt.
> Die Grenzen in Europa sind durchlässiger geworden. Egal, ob man dies
> nun begrüßt oder nicht, ein Outlet jenseits der deutschen Grenze wird
> ein kleinkarierter deutscher Raumordnungsplan nicht aufhalten.
Also: weshalb dann Mühe geben? Jede Stadt soll sich so ein Dingen vor
die Nase stellen. Auf dass die Innenstädte noch schneller fallen. ;-)
> Stoffelchen schrieb am 6. Februar 2011 09:03
>
> > Markus Müller schrieb am 5. Februar 2011 19:41
> >
> > Jein.
> > Wenn du im Gewerbegebiet einen Laden aufmachst, dann hast du neben
> > spottbilligen Mieten auch entsprechend Fläche und Parkraum. Dagegen
> > stinkst du in der Innenstadt nicht an ... erst recht nicht, bei
> > gleichem Recht für alle. Dann hast du ratzfatz die preiswertere und
> > besser sortierte Innenstadt in der Randlage. Und die Stadt hat
> > möglicherweise ein Verkehrsproblem extra.
>
> Das Verkehrsproblem hat die Stadt in erster Linie in der Innenstadt -
> und dies würde kleiner, wenn Bewohner vom Land oder Vorstädten statt
> in die Innenstadt nur in gut zugängliche Einkaufszentren am Stadtrand
> pendeln würden.
Das tun sie auch. Und weil die Innenstädte nur von den dort wohnenden
Hansels neben vielen Geschäften nicht leben können, gibt es ein
Problem.
Dann macht die Bude zu.
Leute zusätzlich in die Innenstadt bringen heisst, dort volle Hütte
haben.
Wer mag seinen Krempel schon in Öffis herumschleppen?
> > DU kannst nen Euro nur 1x ausgeben. knicken die ersten kleinen Läden
> > inm der Innenstadt ein und es kommt noch ein Traditionshaus dazu,
> > dann ist es bis zum kompletten Abstieg nur noch wenige Jahre.
> > Es fehlt der Stadt dann ejede menge Geld, obwohl sie DANN erst recht
> > investieren müsste. Wenn die ersten Ramschläden aufmachen, ist es
> > eher schon zu spät.
>
> Die Landbevölkerung soll deiner Meinung nach also die Stadt
> subventionieren.
Nö. Wenn die Stadt attraktiv sein will, muss sie Geld in die Hand
nehmen.
Da die Leute aber lieber billig auf der grünen Wiese haben wollen,
veröden die Innenstädte.
Jeder bekommt dann das, was er bereit war zu zahlen.
> > Das dort zu erlauben ist erst recht kein Weg, die Leute in die
> > Innenstadt zu bekommen.
> > Selbst WENN sich ein paar Besucher des Trabanten in die Innenstadt
> > verirren würden, wird das nix. Der typische Einheimische geht auf
> > kurze Sicht selbst nicht mehr in seine Stadt. Die paar Besucher
> > fallen nicht ins Gewicht.
> > Das wars dann.
>
> Der Bürger soll also in die Innenstädte gezwungen werden, um das
> innerstädtische Niveau zu heben? Tut mir leid, bei ewigen Fahrzeiten
> in die Innenstadt, den exorbitanten Parkgebühren, überhöhten
> Innenstadtpreisen (die Lage muß ja finanziert werden) weiche ich
> immer öfters ins Internet zum Einkaufen aus.
Siehst du. Und genau deshalb kann keine Stadt richtig gegensteuern.
Den Leuten ist der Preis am wichtigsten.
Selbst schuld.
> Einen Euro kann ich -
> wie du selbst schreibst - nur einmal ausgeben. Im Internet sind die
> Wege kurz (der nächste Laden ist nur ein Klick entfernt),
> "Eintrittsgelder" in Form von Parkgebühren entfallen, die
> Lieferkosten gehen extra, aber die hole ich lässig wieder rein.
Also: nicht jammern. Die tristen Innenstädte gibts dann als Bonus
dazu.
> Aber nicht nur das Internet ist eine Konkurrenz. Z.B. sollte in der
> Nähe von Karlsruhe ein Outlet Center auf einem ehemaligen
> Militärflugplatz entstehen - die Raumordnung hat dies verhindert.
> Stattdessen entsteht eben ein paar Kilometer weiter jenseits des
> Rheins in Frankreich ein Outlet Center, Steuereinnahmen entfallen
> somit in Deutschland komplett, ohne daß Karlsruhes Innenstadt vom
> fehlenden Outlet auf dem Militärflugplatz profitieren würde.
Die Innenstädte profitieren nicht davon. Guckst du nach
Oberhausen/Centro und erkenne, dass das Wunschträume sind.
Die Bewohner gehen zur Mall, und die paar "ich schau mal in die
Stadt" verlaufen sich. Die sind ja schließlich auch nur wegen der
Mall gekommen, nicht wegen der Innenstadt.
> Die Grenzen in Europa sind durchlässiger geworden. Egal, ob man dies
> nun begrüßt oder nicht, ein Outlet jenseits der deutschen Grenze wird
> ein kleinkarierter deutscher Raumordnungsplan nicht aufhalten.
Also: weshalb dann Mühe geben? Jede Stadt soll sich so ein Dingen vor
die Nase stellen. Auf dass die Innenstädte noch schneller fallen. ;-)