Daelach schrieb am 5. Februar 2011 21:40
> TecDoc schrieb am 5. Februar 2011 18:41
>
> > daß sie zu selten fahren, es aber auch keinen Sinn macht, sie öfter
> > fahren zu lassen, weil dafür daß Verkehrsaufkommen (->
> > Siedlungsdichte) insgesamt nicht reicht.
>
> Korrekt, einen Fünfminutentakt wird es bei so geringer
> Siedlungsdichte nie geben. Ich sehe hier mit Peakoil auch ein
> gewaltiges Problem auf die Bewohner solcher Siedlungsformen zukommen.
> Was ja für mich der Grund ist, mich nicht so einzurichten.
Peak oil ist für die Leute vermutlich kein gravierendes Problem. Im
SPeckgürtel dürfte es genug Zaster für halb autarke Versorgung geben.
Und die paar Mücken Energiekosten ...
> > Weil du schlechte Prozeß-Ersteller und -Überwacher hast. Weil, die
> > Guten wollen höhere Gehälter ... mein Argument bleibt genau so
> > bestehen.
>
> Das ist doch Unsinn, weil solche Prozeßersteller die Prozesse
> konzernweit vorgeben und nicht für jeden Fahrer einzeln. Hermes ist
> keine kleine Firma - ein gutes Prozeßteam fiele in den Gesamtkosten
> überhaupt nicht auf. Wegen der vermiedenen Nachlieferungen würde es
> seine Kosten außerdem wieder reinspielen, das ist ja der Sinn von
> solchen Prozeßdefinitionen (und nicht, sich auf die 9001-Plakette
> einen einzubilden).
Nö, absolut nicht.
Das ist weder in einer halben Stunde eingebläut und auch nicht
befolgt. Jeder einzelne Fatz kostet extra Zeit und Geld.
Das kannst du machen für gleichförmige Systeme wie eine Packstraße
für Pakete. Aber im Individualverkehr mit zig Problemen bei der
Auslieferung muss dir was verdammt gutes einfallen.
Es wird dann enden wie bei der Deutschen Pest. Du hast strikt
zwischen Zuständigkeit und Verantwortung getrennt, darfst einen
Sonderstraftarif bei Beschwerden zahlen, musst jedem Torfkopf deine
Geschichte neu vortragen, es dauert endlos .. und pauschal ist immer
erst mal der Kunde schuld.
Ich hab ein ISO (und noch strengeres) mal im Aufbau begleitet als
gegenlesen.
Ich stell mir vor, dass wir in *irgendeiner* Weise das bei uns auch
mal einführen (schon wegen öffentlicher Kunden *fg*).
Ich weiß aber ganz genau, in was das ausarten wird, und wie teuer
sowas ist.
Neee, da braucht es schon einen Grund.
Kosten _sparend_ ist das ganz sicher nicht.
> Weiterhin ist der Sinn gerade der, daß man die Qualität des
> ausgelieferten Produktes (hier der Dienstleistung) möglichst
> unabhängig von den individuellen Schwankungen durch individuelle
> Fähigkeitsunterschiede zwischen den einzelnen ausführenden
> Mitarbeitern macht.
Nein. Man knallt jedem seinen Prozessteil vor die Nase mit mehr oder
weniger haarklein beschriebenen Handlungen in allen Eventualitäten.
Das hat er als Betriebsanweisung einzuhalten, egal wie schwachsinnig
das dann ist. Scheisse wird zertifizierte Scheisse.
Es ist Fittelkram, jeden möglichen Fehler dezidiert abzuarbeiten. Das
ist nicht sache eines Fahrers, damit kannst auch einen dem QM
verpflichteten Mitarbeiter gewaltig auf den Sack gehen. Du findest
immer was inkonsistentes (frei nach Gödel).
> > Genau solche Systeme sind bei den heutigen billigen Transportkosten
> > eben nicht drin.
>
> Das ist Unsinn, weil es suggeriert, die würden bislang so per
> Zettelwirtschaft arbeiten. Das ist nicht der Fall, die arbeiten
> sowieso schon elektronisch. Da man das nicht für jede Filiale einzeln
> implementieren würde, weil die alle mit dergleichen Software
> arbeiten, wären die Kosten auch nicht wirklich hoch.
Das ist Wunschtraum.
DPD hat Fahrer mit einem Scanner. Das hindert ihn nicht daran, Pakete
zu verlieren, Barcodes beim Transport abzureissen, Pakete eine Woche
nicht zu finden ("da war das Land nicht lesbar") und den zweiten Teil
komischerweise zustellen zu können. Das verhindert keine
Fehlroutungen, Fehlzustellungen, Fahrer in Zeitnot etc. pp.
Das ist nur _ein_ Paketdienst. GLS war dagegen der reinste
Chaotenstall.
> > Gute Prozesse, mit solchen Ressourcen kosten viel mehr Geld, als der
> > Lohn der Fahrer.
>
> Aber man braucht nur wenige Leute dafür.
Theorie. Wenns so wäre, würde ein Supergescheitle das vorrechnen und
als Theoretiker im Büro im Handstreich befehlen.
> > Du redest hier über industrielle Prozesse - die lohnen sich aber auch
> > nur im industriellen Maßstab. Weil sie gewaltig kosten.
>
> Wie gesagt, Hermes ist keine kleine Minibude.
DPD auch nicht. Es vergeht aber kaum kein Tag, ohne dass da Mist
gebaut wird. Trotz Barcode, Software, ...
> Wenn ich mich so entsinne, was ich bei nem Umzug innerhalb von HH
> alles schon vor dem eigentlichen Umzug per Bus transportiert habe,
> das war ne Menge. Solange man nicht auf die Idee kommt, das
> ausgerechnet während der Stoßzeiten machen zu wollen (das muß nun
> echt nicht sein), gibt es da auch kein Platzproblem.
Das würde mir im Traum nicht einfallen, Sachen vorab umzuziehen. Zum
Termin X alles raus, rein, rüber, raus. Alles andere ist reine
Zeitverschwendung.
> TecDoc schrieb am 5. Februar 2011 18:41
>
> > daß sie zu selten fahren, es aber auch keinen Sinn macht, sie öfter
> > fahren zu lassen, weil dafür daß Verkehrsaufkommen (->
> > Siedlungsdichte) insgesamt nicht reicht.
>
> Korrekt, einen Fünfminutentakt wird es bei so geringer
> Siedlungsdichte nie geben. Ich sehe hier mit Peakoil auch ein
> gewaltiges Problem auf die Bewohner solcher Siedlungsformen zukommen.
> Was ja für mich der Grund ist, mich nicht so einzurichten.
Peak oil ist für die Leute vermutlich kein gravierendes Problem. Im
SPeckgürtel dürfte es genug Zaster für halb autarke Versorgung geben.
Und die paar Mücken Energiekosten ...
> > Weil du schlechte Prozeß-Ersteller und -Überwacher hast. Weil, die
> > Guten wollen höhere Gehälter ... mein Argument bleibt genau so
> > bestehen.
>
> Das ist doch Unsinn, weil solche Prozeßersteller die Prozesse
> konzernweit vorgeben und nicht für jeden Fahrer einzeln. Hermes ist
> keine kleine Firma - ein gutes Prozeßteam fiele in den Gesamtkosten
> überhaupt nicht auf. Wegen der vermiedenen Nachlieferungen würde es
> seine Kosten außerdem wieder reinspielen, das ist ja der Sinn von
> solchen Prozeßdefinitionen (und nicht, sich auf die 9001-Plakette
> einen einzubilden).
Nö, absolut nicht.
Das ist weder in einer halben Stunde eingebläut und auch nicht
befolgt. Jeder einzelne Fatz kostet extra Zeit und Geld.
Das kannst du machen für gleichförmige Systeme wie eine Packstraße
für Pakete. Aber im Individualverkehr mit zig Problemen bei der
Auslieferung muss dir was verdammt gutes einfallen.
Es wird dann enden wie bei der Deutschen Pest. Du hast strikt
zwischen Zuständigkeit und Verantwortung getrennt, darfst einen
Sonderstraftarif bei Beschwerden zahlen, musst jedem Torfkopf deine
Geschichte neu vortragen, es dauert endlos .. und pauschal ist immer
erst mal der Kunde schuld.
Ich hab ein ISO (und noch strengeres) mal im Aufbau begleitet als
gegenlesen.
Ich stell mir vor, dass wir in *irgendeiner* Weise das bei uns auch
mal einführen (schon wegen öffentlicher Kunden *fg*).
Ich weiß aber ganz genau, in was das ausarten wird, und wie teuer
sowas ist.
Neee, da braucht es schon einen Grund.
Kosten _sparend_ ist das ganz sicher nicht.
> Weiterhin ist der Sinn gerade der, daß man die Qualität des
> ausgelieferten Produktes (hier der Dienstleistung) möglichst
> unabhängig von den individuellen Schwankungen durch individuelle
> Fähigkeitsunterschiede zwischen den einzelnen ausführenden
> Mitarbeitern macht.
Nein. Man knallt jedem seinen Prozessteil vor die Nase mit mehr oder
weniger haarklein beschriebenen Handlungen in allen Eventualitäten.
Das hat er als Betriebsanweisung einzuhalten, egal wie schwachsinnig
das dann ist. Scheisse wird zertifizierte Scheisse.
Es ist Fittelkram, jeden möglichen Fehler dezidiert abzuarbeiten. Das
ist nicht sache eines Fahrers, damit kannst auch einen dem QM
verpflichteten Mitarbeiter gewaltig auf den Sack gehen. Du findest
immer was inkonsistentes (frei nach Gödel).
> > Genau solche Systeme sind bei den heutigen billigen Transportkosten
> > eben nicht drin.
>
> Das ist Unsinn, weil es suggeriert, die würden bislang so per
> Zettelwirtschaft arbeiten. Das ist nicht der Fall, die arbeiten
> sowieso schon elektronisch. Da man das nicht für jede Filiale einzeln
> implementieren würde, weil die alle mit dergleichen Software
> arbeiten, wären die Kosten auch nicht wirklich hoch.
Das ist Wunschtraum.
DPD hat Fahrer mit einem Scanner. Das hindert ihn nicht daran, Pakete
zu verlieren, Barcodes beim Transport abzureissen, Pakete eine Woche
nicht zu finden ("da war das Land nicht lesbar") und den zweiten Teil
komischerweise zustellen zu können. Das verhindert keine
Fehlroutungen, Fehlzustellungen, Fahrer in Zeitnot etc. pp.
Das ist nur _ein_ Paketdienst. GLS war dagegen der reinste
Chaotenstall.
> > Gute Prozesse, mit solchen Ressourcen kosten viel mehr Geld, als der
> > Lohn der Fahrer.
>
> Aber man braucht nur wenige Leute dafür.
Theorie. Wenns so wäre, würde ein Supergescheitle das vorrechnen und
als Theoretiker im Büro im Handstreich befehlen.
> > Du redest hier über industrielle Prozesse - die lohnen sich aber auch
> > nur im industriellen Maßstab. Weil sie gewaltig kosten.
>
> Wie gesagt, Hermes ist keine kleine Minibude.
DPD auch nicht. Es vergeht aber kaum kein Tag, ohne dass da Mist
gebaut wird. Trotz Barcode, Software, ...
> Wenn ich mich so entsinne, was ich bei nem Umzug innerhalb von HH
> alles schon vor dem eigentlichen Umzug per Bus transportiert habe,
> das war ne Menge. Solange man nicht auf die Idee kommt, das
> ausgerechnet während der Stoßzeiten machen zu wollen (das muß nun
> echt nicht sein), gibt es da auch kein Platzproblem.
Das würde mir im Traum nicht einfallen, Sachen vorab umzuziehen. Zum
Termin X alles raus, rein, rüber, raus. Alles andere ist reine
Zeitverschwendung.