Stimmy schrieb am 03.02.2023 13:06:
Es könnte sogar recht leicht sein, sowas ganz als Passivhaus zu bauen. Mit PV-Anlage auf dem Dach, Speicherakku im Keller, jeder bekommt für seinen Verbrauch Energie eingespeist, bekommt man hoffentlich rechtlich als Eigenverbrauch durch. Und PKW-Stellplätze gibt's am besten gar nicht, auch E-Autos fressen enorm viel Energie und Ressourcen.
Dazu eben nur Teilzeit arbeiten, gegen Überproduktion und Überkonsum.
Unter den genannten Bedingungen ein Passivhaus zu bauen und den Energiebedarf für das Wohnen durch PV und Akku zu jedem Zeitpunkt des Jahres (nicht einfach netto!) selbst zu decken, ist, mit spürbaren, aber nicht lebensbedrohlichen, Abstriche an Komfort und Selbstbestimmung, durchaus möglich.
Die Klimaaktivisten fordern aber eine CO2-Reduktion auf Null und das ist (leider) bei weitem nicht so einfach zu bewerkstelligen, wie viele Menschen gerne glauben möchten. Beginnen wir beim fiktiven Passivhaus, der Bau und der Betrieb/Unterhalt des Hauses wird unvermeidlich zu einer CO2-Freisetzung führen. Ferner gilt es zu bedenken, dass auch ein Haus eine Lebensdauer hat, danach muss es unausweichlich abgerissen und ersetzt oder aufwendig saniert werden, was erneut CO2 freisetzt.
Die Bewohner des Passivhauses benötigen unter Anderem zwingend Wasser, Nahrungsmittel, Kleidung und Medikamente. Selbst die asketischsten Vegetarier ohne jedes Verlangen zum Konsum setzen alleine durch ihre Grundbedürfnisse viel CO2 frei.
Zudem müssen die Bewohner von etwas leben, z.B. indem sie einer Arbeit nachgehen. Diese Tätigkeiten führen ebenfalls unausweichlich zu einer Freisetzung von CO2. In diesem Zusammenhang muss auch gesagt werden, dass es auch unter günstigen Bedingungen nicht möglich sein wird, die Industriebetriebe mit den erneuerbaren Energien ausreichend mit Energie zu versorgen. Zu diesem Ergebnis gelangte jedenfalls vor einigen Jahren eine Studie des Bundes für Natur - dies sei auch unter günstigen Bedingungen (gute Standorte für EE und geringe Bevölkerungsdichte) nur für Privathaushalte möglich.
Um es klar zu sagen, ich bin nicht gegen eine Reduktion oder (netto) Eliminierung des CO2-Ausstoßes, ganz im Gegenteil. Aber das Problem ist eben gewaltig viel grösser, als viele Menschen und ganz speziell die Klimaaktivisten annehmen. Symbolische Handlungen werden das Problem in keiner Weise lösen. In diesem Sinne kritisiere ich die Klimaaktivisten: Es reicht eben nicht gut scheinen zu wollen, wir müssen die wirkliche Welt zum guten verändern. Nicht nur in EUropa, wir brauchen Lösungen, die auf der ganzen Welt funktionieren. Daher empfehle ich den Aktivisten dringen, dass sie sich nicht nutzlos festkleben oder in Museen Kunstwerke besudeln, sondern dass sie zur Schule gehen, hart lernen und dadurch in der dafür vorgesehenen Zeit erfolgreich ein Ingenieurstudium abschließen. Ich rate auch aus einem anderen Grund zu einer guten Ausbildung. Infolge des absehbar in EUropa kommenden wirtschaftlichen Abschwungs wird es für die heutige Jugend nicht mehr die Möglichkeit geben, nach 17 Semestern Studium ohne Abschluss eine gute Anstellung als XYZ-Beauftragter der Regierung zu ergattern. Für solche Stellen werden wir schon in wenigen Jahren ganz schlicht kein Geld mehr haben.
Meiner Meinung nach besteht die einzige Chance darin, dass wir so schnell wie möglich und mit einem möglichst geringem Verbrauch an Fläche und Ressourcen, gewaltige Mengen an 24/7(!) und extrem billig verfügbarer Energie zur Verfügung stellen. Das ist die einzige Möglichkeit, wie fossile Energieträger ersetzt und Techniken zur CO2-Abscheidung aus der Atmosphäre in einem großtechnischen Maßstab aufgebaut werden können. Die CO2-Abscheidung wird unumgänglich sein, da jede Energiequelle, aber auch die bei erneuerbaren Energien (und die bei EE zwingend notwendige Speicherung der Energie) direkt oder indirekt CO2 freisetzt.
Wir werden zur Erreichung dieses Ziels auch auf die Nutzung der Kernenergie angewiesen sein. Kernenergie wird für sich alleine kaum reichen, aber ohne Kernenergie wird es eben auch nicht gehen und es wäre eine große Torheit, auf diese CO2-arme Energiequelle zu verzichten. Zu diesem Schluss komme nicht nur ich, sonder auch z.B. Patrick Moore, einer der Gründer von Greenpeace oder Greeta Thunberg. Leider sind die Klimaaktivisten auch in dieser Hinsicht völlig unbelehrbar und die Olivgrünen sorgen in Deutschland gerade für ein Revival der Kohle, die aber aus ideologischen Gründen vor der Verfeuerung zusätzlich um die halbe Welt gefahren werden muss.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (03.02.2023 14:35).