Sieht so aus, als ob die USA im friedlichen wirtschaftlichen Wettbewerb mit den Chinesen und mit anderen nicht mehr mithalten können.
Die Franzosen können das schon lange nicht mehr, weshalb auch die auf ihr Militär setzen, z.B. in Westafrika. Und auch die Franzosen regten sich darüber auf, dass zuerst die US-Amerikaner und dann die Chinesen in "ihren" Hinterhof gekommen sind, um da Geschäfte zu machen.
Und jetzt geht es den USA so. Doch anstatt sich selbst und ihre Wirtschaft für den (friedlichen) Wettbewerb fit zu machen, setzen sie auf Protektionismus, Erpressung und militärische Drohung.
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Ich bin kein Attac-Anhänger. Aber da diese Globalisierungs-Gurus immer nur falsch liegen, wirklich in allem, äussere ich mich auch zu wirtschaftlichen Dingen. Die Briten initiierten mit ihrem Imperium eine weit wirksamere Globalisierung als heute die Amerikaner. Damals gab es den Spruch des Matrosen, der den Finger ins Meer taucht und sagt: Schmeckt salzig, muss britisch sein. Ganz zu schweigen von der Wirkung des Römischen Reichs oder jenem von Karl V. Dessen Instrument war die katholische Kirche. Vor allem haben die Amerikaner bei ihrer Globalisierung nicht bedacht, dass sie nicht ihnen selbst, sondern den Chinesen zu Gute kommt. Die sind ja heute überall, sogar in Afrika.
Peter Scholl-Latour
Interview mit “DerBund.ch/Newsnet“, Ende 2007
https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Dasganze-Gerede-um-Demokratie-ist-doch-die-reinsteHeuchelei/story/31471735