ludmillaZ schrieb am 08.06.2021 11:40:
Hätte D. 1939 nicht Polen überfallen und in der Folge halb Europa verwüstet,
wäre Europa viel Leid erspart geblieben.
Ich stimme Ihnen zu. Aber wo genau steht der Zusammenhang zu der Vertreibung der Deutschen 1945?
War das gerechte Strafe? Aber warum waren die Deutschen östlich der Oder schuldiger als die Deutschen in Schwaben? Waren Kinder und Säuglinge auch schuldig, die erfroren und umkamen? Miderjährige, die vergewaltigt wurden? Normale Leute, die keine Nazis waren oder sogar gegen diese eingestellt?
Wenn es nicht mit individueller Schuld erklärbar ist, dann muss man soetwas wie Kollektivschuld konstruieren, also ein Kollektiv aller Deutscher, das als ganzes schuldig werden kann und wofür dann einzelne büßen müssen.
Das ist die gleiche Logik, mit der Familienclans in Albanien oder Anatolien sich gegenseitig in Blutrache befinden: Ein Clanmitglied macht sich gegenüberdem eines anderen Clans schuldig. Dann haftet der Clan als Kollektiv, es kann also jeder stellvertretend für seinen Cousin umgebracht werden.
Ich finde dieses Thema sollte mal offen diskutiert werden und nicht immer so zurechtgeheuchelt, wie es einem gerade passt. Mal morden Menschen eindeutig auf Grund einer gemeinsamen Ideologie und Herkunft. Dann sind das plötzlich alles "Einzelfälle" und nichts hat mit nichts zu tun. Manchmal werden deren Taten aber auch mit 200 Jahre alter Kollektivschuld aus dem Kolonialismus entschuldigt, für die Mordtaten quasi nur Notwehr sind und wo Frauen und Kinder als Teil des Kollektivs der Europäer für 200 Jahre alte Taten von Menschen mit derselben Hautfarbe büßen müssen. Das passt doch nicht zusammen...