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  • Gerardo

mehr als 1000 Beiträge seit 19.03.2019

Re: Jetzt gerät irgendwo auf dem Mittelmeer...

Israel und die Flüchtlinge
https://www.journalistenwatch.com/2021/06/13/israel-und-die-fluechtlinge/
https://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-5473381,00.html

Im April 2019 berichtet die israelische Nachrichtenseite Ynet, die Flüchtlingslager in Griechenland würden „hauptsächlich“ von Israelis betrieben.

Beteiligt seien unter anderem die Organisationen Mosaic United, Project TEN, Tevel B’Tzedek, der zionistische Pfadfinderverband Hashomer Hatzair sowie die bereits in den zwanziger Jahren zum Zweck der jüdischen Einwanderung nach Palästina gegründete Jewish Agency for Israel.

Das langfristige Ziel ihrer Anstrengungen ist die Weiterleitung der Flüchtlinge nach Europa. Darauf werden sie in eigens eingerichteten Schulen vorbereitet:

Das Ziel [der Flüchtlinge] ist, Nord- und Westeuropa zu erreichen. Ihr Haupteinfallstor ist Griechenland, das sie in klapprigen Booten von der Küste der Türkei aus zu erreichen versuchen. Mehr als eine Million Flüchtlinge überquerten 2015 und Anfang 2016 auf diese Weise das Meer – von Griechenland über den Balkan und Ungarn in die wohlhabenden Länder der Europäischen Union. (….) Es wird erwartet, daß die meisten Kinder Griechenland verlassen und in andere europäische Länder wie Deutschland, Österreich und Schweden einreisen werden, die effizientere Systeme zur Aufnahme von Flüchtlingen haben, und deshalb lernen sie Englisch.

Diese humanitäre Hilfestellung werde, so Ynet, als „revolutionäre“ Umsetzung des rabbinischen Konzepts „Tikkun Olam“ („Heilung, Verbesserung, Reparatur der Welt“) verstanden. Sie böte außerdem eine blendende Gelegenheit, jüdischen Studenten eine positive jüdische Identität zu vermitteln, ihre „Verbindung zu Israel“ zu stärken und das Image Israels unter Arabern aufzubessern:

In der israelischen Schule sind Schüler aus dem Iran und Afghanistan, aus Syrien und dem Irak. Der lange dämonisierte jüdische Staat bekommt hier ein neues Image. „Wie könnte ich immer noch behaupten, daß ihr Feinde seid?“, fragt H. „Ich habe die Israelis nur durch das Fernsehen kennengelernt; man hat uns erzählt, daß Israel der Feind ist, aber die Realität hat eine andere Wahrheit gezeigt“, sagt N., ein Schulkoordinator und Flüchtling aus dem Irak. „So steht es auch im Koran – wir sind Cousins.“

Der Geschäftsführer von Mosaic United, Rabbi Benji Levy, wird zitiert:

Wenn er die jüdischen Freiwilligen in den Flüchtlingslagern in Griechenland betrachtet, sagt Levy, dann träumt er von einer „globalen Bewegung von Freiwilligen aus Israel und der Diaspora, die zum Wohle der ganzen Welt arbeiten“.

Eine weitere israelische Organisation, die in den griechischen Flüchtlingslagern tätig ist, ist IsraAID, die sich auch in Deutschland vor Ort um die „Integration“ von Flüchtlingen kümmert – also um ihre möglichst reibungslose Ansiedlung. Für diese Arbeit wurde ihr im Oktober 2018 von Angela Merkel persönlich ein Preis in der Höhe von 10,000 Euro übergeben. Zu der „psycho-sozialen“ Betreuung gehört auch hier die Austreibung von antiisraelischen Vorurteilen:

Zu den Ausgezeichneten im Kanzleramt gehörten auch die beiden Israelis Nadim und Tahrir Ghanajem, die sich bei der Hilfsorganisation IsraAid engagieren. Sie arbeiten in der Frankfurter Geflüchtetenunterkunft. Ihre arabischen Sprachkenntnisse helfen ihnen beim Umgang mit Geflüchteten aus dem arabischen Raum. Dennoch kam es anfangs zu Schwierigkeiten und Vorbehalten wegen des israelisch-palästinensischen Konflikts. Aber genau darum ging es laut der Begründung der Jury beim „Brückenbau“-Projekt: mit diesen Spannungen umzugehen und Toleranz zu entwickeln.

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