Nun, dieser derzeit im Schwange befindliche, regressive deutschnationale Unterton ist natürlich interessengesteuert lanciert. Man verlässt sich auch hier darauf, dass unsere immer aufs Neue vergackeierten, behumsten und verarschten Landsleute ihre eigene Geschichte nicht kennen. Neuerdings hat man gar den ohnehin jämmerlichen Geschichtsunterricht in den Schulen zum Abwahlfach gemacht. Nur so erkläre ich mir Meinungen wie
Addiert man dazu noch die Hexen Verfolgungen und Verbrennungen die erst ein Ende mit dem Ende des 30. jaehrigen Kriegs fanden.
Standardwerk zu diesen Hexenverfolgungen ist noch immer der in vielen Auflagen erschienene Soldan/Heppe. Dessen zweiter Band behandelt die Hexenprozesse der Neuzeit, sein 27. Kapitel etwa die des neunzehnten (!) Jahrhunderts. Auch Behringer, Tuczay und andere bieten lohnende Lektüre zum Thema, dort erfährt man, dass die Protestanten den Katholen in einschlägiger Beziehung oft in keiner Weise nachstanden.
Die Bereitschaft zur Bekämpfung irgendwelcher innerer oder äußerer Feinde im Partikularinteresse weniger Mächtiger ist zentrales Phänomen nicht nur politischer Religion, sondern aller wirtschaftlicher und politischer Machtstrukturen. Bei Ersteren werden "Ketzer" oder "Häretiker" jeglicher Observanz verfolgt, bei Letzteren finden sie Ausdruck in der Propagierung von Nationalstaatlerei und Jagd auf jeweils passende Minderheiten.