Epimenides schrieb am 29.08.2020 18:05:
Nun, dieser derzeit im Schwange befindliche, regressive deutschnationale Unterton ist natürlich interessengesteuert lanciert. Man verlässt sich auch hier darauf, dass unsere immer aufs Neue vergackeierten, behumsten und verarschten Landsleute ihre eigene Geschichte nicht kennen. Neuerdings hat man gar den ohnehin jämmerlichen Geschichtsunterricht in den Schulen zum Abwahlfach gemacht. Nur so erkläre ich mir Meinungen wie
Addiert man dazu noch die Hexen Verfolgungen und Verbrennungen die erst ein Ende mit dem Ende des 30. jaehrigen Kriegs fanden.
Standardwerk zu diesen Hexenverfolgungen ist noch immer der in vielen Auflagen erschienene Soldan/Heppe. Dessen zweiter Band behandelt die Hexenprozesse der Neuzeit, sein 27. Kapitel etwa die des neunzehnten (!) Jahrhunderts. Auch Behringer, Tuczay und andere bieten lohnende Lektüre zum Thema, dort erfährt man, dass die Protestanten den Katholen in einschlägiger Beziehung oft in keiner Weise nachstanden.
Die Bereitschaft zur Bekämpfung irgendwelcher innerer oder äußerer Feinde im Partikularinteresse weniger Mächtiger ist zentrales Phänomen nicht nur politischer Religion, sondern aller wirtschaftlicher und politischer Machtstrukturen. Bei Ersteren werden "Ketzer" oder "Häretiker" jeglicher Observanz verfolgt, bei Letzteren finden sie Ausdruck in der Propagierung von Nationalstaatlerei und Jagd auf jeweils passende Minderheiten.
Lesen Sie bitte meinen Text: etwa zeitgleich mit dem Ende des 30 jaehrigen Kriegs endeten Folter und Verbrennungen . Ca mitte des 17JH war der Hauptschub vorbei. Etwas frueher im zentralisierten Nachbarland wo nach Missachtung des Verbots Cardinal Richelieu die Richter eines solchen Prozesses kurzerhand selbst zum Tode verurteilen liess. Ansonsten bleibe ich bei meiner Meinung und lese mich bei
Walter Rummel und Eva Labouvie ein.
Dass die Untergebene ihrem eigenen Staat ueberdruessig waren versteht sich.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.08.2020 13:39).