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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Löhne vs. Börsengewinne

Meiner Meinung nach werden hier die die falschen Begriffe miteinander in einen Widerspruch gesetzt. Es müsste heissen:

Löhne vs. Kapitaleinkünfte

Börsengewinne entstehen aus einem Nullsummenspiel.Jemand verkauft teuer und ein anderer kauft teuer. Derjenige, der teuer verkauft, denkt meist, der Peak sei erreicht. Derjenige, der teuer kauft, denkt der Boom setzt sich weiter fort. Irgendeiner irrt, einer verliert, der andere gewinnt.

Das eigentliche Problem für die Realwirtschaft sind die aus den völlig irrealen Kursen abgeleiteten Renditeerwartungen, denn damit wird tatsächlich Geld aus den Unternehmen gezogen. Und die immer kurzfristigere Orientierung an Börsenkursen und Boni anstatt am langfristigen Erfolg des Unternehmens.

In den letzten Jahren ist daher die Lohnquote am BIP immer weiter zirückgegangen, der Anteil der leistungslosen Kapitaleinkünfte dagegen gestiegen. Bei letzteren spielt es auch keine Rolle, ob diese durch Dividenden oder Zinsen generiert werden. Es sind leistungslose Einkünfte, die von der arbeitenden Bevölkerung erwirttschaftet und von den Renditeschmarotzern verfrühstückt werden. Die "ihr" Vermögen oft über Generationen in den Familien immer wieder von einem überprivilegierten Bastard auf den nächsten vererbt haben.

Deswegen haben wir in der Gesellschaft eine Spaltung zwischen Arm und Reich. Eine Minderheit saugt mit ihren Ansprüchen nach leistungsloser Rendite die arbeitende Bevölkerung aus. Ihr Anspruch begründet sich in den meisten Fällen lediglich darin, in der Lotterie bei der Wahl des Geburtskanals das große Los getroffen zu haben.

Und selbst bei denen, die vermeintlich "aus dem Nichts" zu einem großen Vermögen gekommen sind, steht in den seltensten Fällen nur die persönliche Leistung dahinter. In den allermeisten Fällen basiert ihr Vermögen auf Geschäften zu Lasten Dritter, beispielsweise dem Staat, den Verbrauchern oder haben zum Teil auch einen kriminellen Hintergrund.

Nur aus eigener Leistung und dann stets mit einem fairen Geschäftsgebaren wird niemand Multimillionär und erst recht nicht Multimilliardär.

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