Man sollte immer im Hinterkopf haben, dass solche Zahlen von der britischen Presse, die nahezu ausnahmslos Murdoch gehört und der war noch nie ein Freund der EU.
Im Gegensatz zu den Dummköpfen der Brexit-Freunde gebrauchte die EU in der ersten Runde eine sogar recht konstruktive Wortwahl und überliess solche Zahlen den Verhandlungen, weil nun einmal zu einem Volksvotum nichts weiter zu sagen ist. Und es ging die Geschichte um, dass der Ausgang der Wahl ein Unfall war, mit dem kein professioneller Politiker im UK gerechnet hatte, weil ganz bewusst, die EU für die Innenpolitik benutzt werden sollte. Abgesehen davon ist Brexit ein gutes Beispiel, was kapitalistische Medien leisten können, wenn sie - wie im UK - auf einer Seite stehen.
Seitdem die Tories und Murdoch allerdings Brexit für den Wahlkampf nutzen und dabei buchstäblich über Leichen gehen, hat sich die Stimmung geändert. Die Idee im UK in ein Steuerparadies ohne Sozialversicherung zu schaffen, ist wieder vom Tisch, weil die EU beim Steuerparadies Sanktionen tätigen würde. Ob die Privatisierung des NHS doch noch klappt, ist nicht ausgemacht. Die Strategie ist hier, die Mittel für den NHS zu kappen, um dann die Privaten anzupreisen. Es war schon letztens davon zu lesen, das Krankenschwestern von den Löhnen nicht leben können. Und weil bei diesen Löhnen kein Brite arbeiten will, werden die aus Asien importiert. Das wird jedoch schwieriger, weil die Visa-Politik weniger freizügig werden soll. Da aber auch der Freihandel mit den USA nicht klappen wird, weil Trump doch lieber mit der EU verhandelt, steht das UK vor dem nichts. Rechte Politik im UK ist wie im Bilderbuch.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.05.2017 11:04).