Lieber schlecht gefahren, als gut gelaufen

"Seit Sommer 2022 wurden etwa 800 T-62 aus den Lagern geholt", meint man in London.

Warum auch nicht? Enthält nicht das "Leopard-Paket" der NATO auch überwiegend Leopard 1 Kampfpanzer, die genau wie der T-62 aus den '60ern stammen?

Was für die Ukrainer gilt, gilt natürlich auch für die Russen... ein alter Panzer ist besser, als kein Panzer.

Ein interessanter Aspekt ist hierbei übrigens, dass russische Panzer, im Gegensatz zur westlichen Einsatzdoktrin, auch für indirektes Feuer ausgerüstet sind. D.h. die T-62 und T-55 werden wohl nicht für Panzerschlachten herangezogen, sondern eher als mobile Artillerie eingesetzt. Gerade für die T-55 dürfte Russland noch massenhaft Munition rumliegen haben, die man so noch sinnvoll verwenden kann.

Es seien sogar Transportpanzer des sowjetischen Typs BTR-50 eingesetzt worden, hieß es aus London.

Wieso eigentlich immer aus London und nicht aus Kiew? Egal.

Hier gilt natürlich das oben gesagte noch weit mehr, als für Kampfpanzer.

Nutzen die Ukrainer nicht auch M113? Ach so.

Der BTR-50 ist kein IFV, sondern ein Transportpanzer mit Kettenfahrwerk und somit in erster Linie ein geländegängiges Transportfahrzeug (und sogar schwimmfähig). Leicht zu zerstören, bietet kaum Schutz (aber immer noch mehr als ein LKW). Aber damit fährt man auch nicht in die Schlacht, sondern transportiert Truppen und Ausrüstung. Und selbst mit einem 70 Jahre alten Kettenfahrzeug geht das besser, als mit einem modernen LKW.

Schlecht gefahren ist halt immer noch besser, als gut gelaufen.