Zitronenbäume schrieb am 26.01.2023 10:22:
Die paar Leoparden machen das Kraut nicht fett. Vor allem wenn man weiss wie aufwendig die Wartung ist und dass teilweise schon nach 50km Fahrt irgendwas ausgewechselt werden muss und die Ersatzteile auch erstmal herkommen müssen.
Bekanntermaßen ist es Volkssport über die Bundeswehr und deren Gerät zu spotten. Tatsächlich gibt es gute Gründe, warum der Leo2 seit Jahrzehnten ein Verkaufsschlager ist und als bester Kampfpanzer der Welt gilt. Übrigens liefert nicht nur Deutschland Leo2, sondern auch die Niederlande, Polen, Norwegen und Portugal. Zusammen sind das 58 Leo 2 (wenn auch nicht alle aus derselben Baureihe).
Meine Befürchtung ist deshalb genau die dass es in der Folge zu Lieferungen von wirklich problematischen Waffensystemen kommen wird, oder eben die Forderung nach Eingreifen durch die Nato.
Welche sollen das sein?
Der Sinn der Kampfpanzer ist, dass nur sie im Verbund mit Schützenpanzern geeignet sind, die russischen Stellungen zu durchbrechen, um z.B. in der Oblast Saporischschja einen Vorstoß bis zum Asowschen Meer zu schaffen. Dadurch könnte die Ukraine die russisch besetzten Gebiete in zwei Hälften teilen.
Deshalb ist diese Lieferung jetzt natürlich ein Drehen an der Eskalationsschraube.
Da Russland jede Verhandlung über die Rückgabe der widerrechtlich annektierten Gebiete ablehnt, gibt es für die Ukraine keine Alternative als Russland militärisch zu Zugeständnissen zu zwingen.
Verdächtig in diesem Zusammenhang ebenfalls dass etliche Politiker in der Ukraine auf einen Schlag ausgetauscht werden. Wollten die keine weitere Eskalation?
Plausibler finde ich, dass die westlichen Partner weitere militärische Unterstützung an Bedingungen geknüpft haben, z.B. um die allfällige Korruption einzudämmen. Ich vermute, dass die Leute deshalb gehen mussten.
Nachdem Selenski ja anscheinend heute Verhandlungen abgelehnt hat, laut Die Welt ?
Mir ist nicht klar was das jetzt alles bezwecken soll.
Angesichts der russischen Haltung finde es völlig absurd, der Ukraine irgendwelche Vorwürfe zu machen. Aus russischer Sicht gibt es keinerlei Zugeständnisse, sondern nur einen Diktatfrieden. Faktisch ist es der russischen Regierung lt. deren Verfassung (Artikel 67) sogar verboten, über die Rücknahme der Annektion auch nur zu sprechen.
Diese Haltung kann sich ggfs. politisch ändern, aber dazu ist Russland aktuell nicht bereit.
Flinx
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.01.2023 16:31).