K3 schrieb am 26.01.2023 13:30:
FlinxInFlux schrieb am 26.01.2023 12:43:
Allerdings ist Sprachregelung derart, dass man sich nicht mit der Ukraine im Krieg befindet, sondern mit der NATO. Das Gefährliche daran ist, dass eben genau das nicht stimmt, sich jedoch aus Sicht des russischen Narrativs nichts ändern würde, wenn Russland tatsächlich die NATO angreifen würde. Genau das scheint zumindest ein Ziel der aktuellen Binnenkommunikation gegenüber dem russischen Volk zu sein.
Das Ziel dieser Kommunikation ist m.E. eher, dass man sich selbst weiterhin als den Angegriffenen darstellen kann.
"Weiterhin" ist gut. Zu Beginn war es ja offiziell keine Verteidigungsaktion, sondern eine Befreiung und Entwaffnung (weshalb es nur eine Operation war). Erst seitdem Russland sich als "Angegriffenen" bezeichnet, ist es ein Krieg (den natürlich "der Westen" führt, während Russland nur reagiert).
Die vormalige Erzählung von der Entnazifizierung oder vom Verhindern eines Genozids an der russischstämmigen Bevölkerung reichte der Propaganda als Begründung für eine "Sonderoperation" aus. Aber sie taugt nicht als Rechtfertigung für einen möglicherweise jahrelangen Krieg gegen das "Brudervolk".
Der "Witz" ist ja, dass Russland offiziell gegen die NATO kämpft und nicht gegen die Ukraine. Ich bin aner nicht ganz auf dem aktuellen Stand, daher weiß ich nicht, inwieweit in der russischen Propaganda die Ukrainer als eigenständiges Volk überhaupt noch Erwähnung finden.
Flinx