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  • Moklitz

mehr als 1000 Beiträge seit 08.11.2013

Re: Wie lässt sich die westliche Strategie erklären?

Es ist in der Tat verblüffend. Ich lese an verschiedenen Stellen, auch hier im Forum immer wieder, Putin würde bluffen, die Russen würden niemals so verrückt sein, einen dritten atomaren Weltkrieg vom Zaun zu brechen. Gleichzeitig wird Putin als Wiedergänger Hitlers, als Faschist und als skrupellos beschrieben und die Russen als „Blutrussen“ bezeichnet. Für mich passt das nicht zusammen, nach Logik darf man ja in diesen Tagen nicht mehr fragen, aber hier geht es doch immerhin um etwas: Hitler hat die Ermordung vieler Millionen Menschen befohlen und er war bereit die vollständige Zerstörung Deutschlands in Kauf zu nehmen, dass die Amerikaner die A-Bombe entwickelt haben, wurde mit der Gefahr einer NS-Bombe begründet und niemand zweifelt wohl daran, dass Hitler Atombomben auch eingesetzt hätte, wenn er sie gehabt hätte. Bei Putin geht man nun so weit, dass man ihn von westlicher Seite persönlich verfolgt und vernichten will. Ein Sondertribunal wird von unserer Chefdiplomatin gefordert. (Sondertribunal deswegen, weil ansonsten auch die westlichen Angriffskriege vor einem Tribunal zu verhandeln wären, der regulärere internationale Gerichtshof kommt also nicht in Frage.) Man verfolgt also Putin persönlich, treibt ihn also in die Enge, zeichnet ihn als wahnsinnigen Faschisten und geht trotzdem sicher davon aus, dass er als gesitteter Bürger vor dem Äußersten zurückschrecken wird. Verstehe ich nicht.
Also, die Einschätzung Putins, dass er die äußerste Eskalation bis zuletzt vermeiden wird, mag - hoffentlich - richtig sein. Aber was sagt das dann, über die Propaganda, die Motivation und die Handlungsweise der westlichen Staaten?

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