Inzwischen behauptet Putin - sowie in der Folge die russischen Staatsmedien und deren Propagandisten wie Wladimir Solowjow - bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass Russland in der Ukraine nicht etwa die Ukraine bekämpft (und ihnen Territorien stiehlt), sondern dass die russische Armee dort die NATO bekämpft und "lediglich" das russische Mutterland verteidigt.
Ich finde es mittlerweise skandalös, dass dieser Umstand bei Telepolis kaum (oder gar nicht?) reflektiert wird. Statt dessen wird seit Wochen innerhalb unserer Binnensicht spekuliert, ob Waffenlieferungen aus "dem Westen" als Eskalation gegenüber Russland gewertet werden knnen oder nicht. Russland interessiert das in Wirklichkeit nur peripher.
Die allfälligen russischen Propagandisten diskutieren bereits seit Monaten in den Staatsmedien präventive Atomschläge gegen "den Westen" aufgrund der Ukraine-Unsterstützung. Deren Aufgabe innerhalb der Staatsführung ist es dabei, die Bevölkerung auf die nächste russische(!) Eskalation vorzubereiten.
Das ist auch der Grund, warum spätestens seit Dezember der Bevölkerung gegenüber nicht mehr von einer "Spezialoperation", sondern offen von Krieg gesprochen wird. Ich gehe jede Wette ein, dass - wenn sich der Kriegsverlauf bis dahin nicht wesentlich ändert - spätestens am 9. Mai vom Dritte Vaterländischen Krieg gesprochen wird. Dass dieses Mal (im Unterschied zu den ersten beiden gegen Napoleon und Hitler) Russland gar nicht angegriffen wird, sondern selbst der Aggressor ist, wird propagandistisch einfach übergebügelt.
Flinx