...steht die Zusage zur Lieferung der Leos erst seit letztem Samstag. Noch einen Tag zuvor hatte sich Regierungschef Costa dagegen ausgesprochen - so war es jedenfalls der portugiesischen Wochenzeitschrift Sol zu entnehmen:
Costa blockiert Panzer
Von: Felícia Cabrita
03.02.2023
https://www.sol.sapo.pt/artigo/791623/costa-bloqueia-tanques
Was aber den größten Raum in diesem Artikel einnimmt, ist die Analyse und Beurteilung des Kampfpanzers Leopard 2A6 durch einen portugiesischen Militär:
- ebenso komplex wie das System sei auch das Wartungsgerät. Es muss idealerweise mitgeführt werden und ständig verfügbar sein, denn nur so sei ein Erfolg der Panzer an der Front gewährleistet.
- die Ausbildung eines Servicetechnikers für das Fahrzeug ist noch wesentlich zeitintensiver als die der eigentlichen Besatzung. Werden deutsche Techniker in der Ukraine eingesetzt, "könnte dies als eine neue Eskalationsstufe im Krieg interpretiert werden."
- Ersatzteile gibt es nicht auf Lager, sondern werden nur bei Bedarf hergestellt. Wann Bedarf besteht, entscheiden die Leopard-Benutzer-Staaten (LEOBEN, eine Gruppe von 18 Ländern, hauptsächlich aus Europa). Nur bei einer ausreichend hohen Stückzahl werde die KMW-Fabrik zur Herstellung der Ersatzteile in Betrieb genommen, ansonsten steht sie still.
- da die Munition nicht auf dem freien Markt verfügbar ist, ist sie entsprechend teuer und selten. Aus diesem Grund haben die portugiesischen 2A6-Leoparden seit ihrer Indienststellung im Jahr 2008 noch nie einen einzigen Schuss scharfer Munition abgefeuert, weil sie schlicht und einfach nicht existent ist! Bei dem enormen Verbrauch von Munition in der Ukraine entstehen hier monatlich Kosten in Milliardenhöhe.
Am Ende fällt der Militär folgendes vernichtende Urteil:
"Im Grunde könnte man sagen, es sind gute Panzer für eine Militärparade."
Bei der Lektüre des Artikels kommen erhebliche Zweifel auf, dass es den LEOBEN-Staaten tatsächlich gelingen könnte, der Ukraine ein funktions- und arbeitsfähiges Leoparden-Paket zur Verfügung stellen zu können. Darüber hinaus stellt sich auch die Frage nach der Verteidigungsfähigkeit Europas - aber das ist wieder ein anderes Thema.
Jedenfalls hat die geplante Panzer-Lieferung an die Ukraine das hohe Potenzial, in einem Fiasko ohnegleichen zu enden.
PS: laut Artikel werden die 2A4-Leoparden in Spanien dort als "Schrott" eingestuft.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.02.2023 11:11).