24. Feb waren meiner Meinung nach die staatsmännischen Versuche, die Chomsky anmahnt.
Seit dem Krim-Referendum und der Ablösung haben die USA und die eifrigsten Helferlein in der EU auf diplomatische Totalverweigerung und Totalverschärfung gesetzt.
An diesem Punkt ist Chomskys Analyse schlicht fehlerhaft. An anderer Stelle zeigt er, dass er den US-Totalitarismus mit seinen militanten Implikationen durchaus wahrgenommen hat.
Russlands Zurückhaltung beim Waffeneinsatz als Inkompetenz zu bezeichnen und ein paar Sätze weiter oben noch vom Super-Kriegsverbrecher Kissinger zu erzählen, ist für mich ein Indiz, dass Chomsky teils die üblichen US-Narrative übernimmt, weil er keine Lust hat, in eine Assange-ähnliche Situation zu geraten und als Staatsfeind klassifiziert zu werden.
Nachdem alle diplomatischen Versuche versagt hatten, weil gegen Totalverweigerung diplomatisch nicht anzukommen ist, wie das Minsker Abkommens über 7 Jahre lang demonstrierte, und die Milizen sich so weit aufgerüstet fühlten, dass sie ab Mitte Februar in die Offensive gingen, was auch die OSCE-Beoachter berichteten, war das Aufflammen des Krieg schon Mitte Februar eine Tatsache.
Ein Beitragschreiber bei der Bundeszentrale für politische Bildung spricht offen davon, dass die US-Follower bereits Ende 2021 sicher waren, dass ihre Verschärfungen so weit gediehen waren, dass der Krieg unmittelbar bevor stand, und formulierte es so: "Ich selbst glaubte bis zum 23. Februar, dass ein Angriff Russlands auf das gesamte Territorium der Ukraine kein Basisszenarium darstellt. Erst einem Tag vor Beginn des Krieges kam mir zum ersten Mal der Gedanke, dass die Wahrscheinlichkeit eines massiven Angriffs etwa gleich hoch sein könnte wie die Beschränkung des Krieges auf den Donbas, was seit etwa Dezember 2021 als wahrscheinlichste Entwicklung angesehen wurde."
https://www.bpb.de/themen/kriege-konflikte/dossier-kriege-konflikte/507676/standpunkt-haette-der-angriffskrieg-russlands-gegen-die-ukraine-verhindert-werden-koennen/
Da die russischen Truppen inzwischen tatsächlich überwiegend im Südosten operieren, kann man sagen, dass für die US-Seite alles im Plan ist. Da weiterhin hartnäckige Diplomatieverweigerung gezeigt wird, ist das keine Vermutung. Auch wenn es verwundert.
Selenski ist in seinen Videobotschaften inzwischen nur dahingehend von seinen Sieg-Parolen abgewichen, dass er wie ein Mensch spricht, dem nachts immer ein göttlicher Gesandter erscheint, der ihm den Sieg verspricht und er eben daran glaubt, obwohl er an der Front nur Machtlosigkeit gegen Artillerie-Beschuss aufbieten kann.
Anlässlich des G7-Gipfels wurden wieder hunderte neue Sanktionen ausgesprochen (530 Warengruppen).
https://fundscene.com/neue-sanktionen-g7-verschaerfen-kurs-gegen-russland-erheblich/
Das ähnelt verdächtig den hunderten schlecht ausgebildeten mit tragbaren Waffen ausgerüsteten Territorial-Verteidigern, die die ukrainische Militärführung an die Front verlegt.
https://www.tagesspiegel.de/politik/unzureichende-versorgung-und-schlechte-waffen-auch-bei-kiews-truppen-sinkt-teilweise-die-moral-erste-soldaten-desertieren/28399034.html
Nur dass bei den Sanktionen die Menschen weit entfernt an Hunger sterben, weil alles zum Leben notwendige immer noch teurer und unbezahlbarere wird.
Die einfache Lösung unserer Medien -- wie schon bei den verminten ukrainischen Häfen und denn Weizen-Sanktionen gegen Russland -- für dieses überdimensionale Menschheitsverbrechen: Putin ist schuld.
Schade, dass Chromsky Selenskis Versuch, das Minsker Abkommen durchzusetzen, also den diplomatischen Weg zu gehen, nicht zu Ende entwickelt. Denkt er, dass es eine Laune der USA war, dass weder Obama (unter dem auch der Ukraine-Putsch 2014 stattfand), noch Trump und schon gar nicht Biden dem Abkommen eine Chance gaben, sondern alle den rechten Milizen über 8 Jahre den Rücken stärkten, die aufgerüstet und von der Nato ausgebildete Mitte Februar in die Offensive gingen?
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-russland-konflikt-hunderte-verstoesse-gegen-waffenruhe-im-donbass-17817860.html