1. Die Diplomatie als (derzeit) einzigen Ausweg: Ob es zu einer diplomatischen Lösung kommen kann, hängt zuallererst davon ab, ob und unter welchen Bedingungen die Kremlkiller überhaupt zu einer solchen Lösung willens und bereit sind.
Dagegen spricht das Faktum, dass beide Seiten in Istanbul im März verhandelten und sogar zu einem Ergebnis kamen. Wir erinnern uns noch sehr genau, wer diese Vereinbarungen sabotierte und diese dann einseitig geändert Lawrow vorgelegt wurden. Spannend auch, dass umgehend Butscha präsentiert wurde und danach jede Verhandlungslösung vom Tisch war.
Interessante Entwicklung, nicht wahr? Gleichen Sie das mal mit ihrer These ab.
2. ...Außerdem muss man auch noch etwas zur Fehleinschätzung sagen, dass der US-Einmarsch in Afghanistan "eine Invasion ohne irgendeine Provokation" gewesen sei. Dass al-Qaida - das waren die, die 9/11 veranstaltet haben - in Afghanistan eine wichtige Operationsbasis gehabt hat, hat er wohl nicht zur Kenntnis genommen oder vergessen.
Vielleicht haben Sie bei diesem Absatz auch nur dreierlei vergessen: Erstens rechtfertigt die Existenz eines Al Kaida-Camps keineswegs den Überfall auf einen Staat. Auch dafür gibt es formelle diplomatische Wege. Zweitens gab es Verhandlungen mit der damaligen Taliban-REegierung, die durchaus signalisierte, Bin Laden ausliefern zu wollen. Nur standen die Kriegspläne der USA schon lange fest, man suchte nur noch den Anlass. Und schließlich drittens ist nicht erwiesen gewesen, dass Bin Laden hinter den Anschlägen steckte. Ganz im Gegenteil führten die neuesten Untersuchungen nach Saudi Arabien und sorgten dort für massive Verstimmungen und sogar Drohungen gegenüber den USA. Vielleicht haben Sie diese Entwicklungen nur nicht mitbekommen? Kann ja mal passieren - aber so schnell können eben Kartenhäuser einstürzen.
Bitte schön, ich habe gern geholfen.