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  • exkoelner

mehr als 1000 Beiträge seit 28.06.2012

Der einleitende Absatz findet meine volle Zustimmung, aber ...

"Deshalb frappiert, dass diese Theorie in den letzten Jahren zunehmend ins Blickfeld wissenschaftlicher Kritik gerät; und von wissenschaftlicher Kritik soll im folgenden die Rede sein, nicht von den notorischen, vergleichsweise uninteressanten Anfeindungen des Kreationismus."

und

"Zum einen wird, zumindest rhetorisch, Kreationismus als gleichrangig mit wissenschaftlichen Theorien eingeschätzt; zum anderen profilieren sich wissenschaftliche Theorien gerade in kritischer Auseinandersetzung mit ihren Widersachern, nicht, indem Kritik im Beschreiten von "dritten Wegen" vermieden wird."

In den Kernaussagen, aber warum so verschwurbelt? "Frappiert" habe ich zum letzten mal in irgend nem Konversations-Lexikon des 19. Jahrhunderts gelesen. Ich erinnerte mich an meinen letzten Frankreich-Urlaub, weil ich dort gelegentlich Frapé bestellte.

"Frappieren - Beschreibung
Frappieren heisst etwas schnell mittels Eis und/oder Salz und Wasser kühlen." wiki

Gelegentlich benutze ich gern das Wort "Kommod", wenn mich unbekannte Personen auf ner Party unangemessen intim auf meine Befindlichkeit anquatschen. Meist ratlos zieht die Person dann von dannen. Sieht derjenige hübsch aus oder ich finde die Person spannend, sage ich: Jetzt gerade sehr gut! - Solche Worte benutzt man auf Partys, oder Veranstaltungen in der direkten Kommunikation, Konversation, aber doch nicht in einem Artikel?

"nicht von den notorischen, vergleichsweise uninteressanten Anfeindungen des Kreationismus" - der Kreationismus der Evangelikalen ist in der westlichen Community der Hauptfeind der Moderne! Das sind West-Talibane! Sie geistern mittlerweile schon länger, mind. seit Bush im Weißen Haus rum, sollten aber niemals nie auch nur in die Nähe des roten Knopfs kommen. Das immer wieder klar zu stellen, ist wichtig und kein schlechter Stil kritischer Wissenschaftler!

Und jetzt kommt der Gap - im ersten Absatz sind Kritiker des Kreationismus langweilig, notorisch ... und wenige Sätze später: "zumindest rhetorisch, Kreationismus als gleichrangig mit wissenschaftlichen Theorien eingeschätzt" - sind die neuen Kritiker der darwinschen Evolutionstheorie dem Kreationismus gegenüber wieder zu unkritisch?

Ich habe mich auch gefragt, wo der Dritte Weg sein soll, wenn einer davon der Kreationismus ist? Der ist doch völlig unumstritten, ausser bei ein paar völlig verstrahlten Religioten, doch nie ernsthaft relevant gewesen. Der Autor will also nicht Kreationismus kritisieren, aber basht die neuen Kritiker der Evolutionstheorie, wenn sie zu wenig den Kreationismus kritisieren. Hm ...

Und später im Artikel kommt er mit der Epigenetik um die Ecke. Ein "heißer Scheiß" in der Genetik seit ein paar Jahrzehnten, aber wohl noch nicht völlig valide. Und was ist die Erkenntnis, natürlich beeinflußt die Art und Weise, wie wir unsere Gesellschaften, unser soziales sein organisieren langfristig auch unser Sein in Zukunft und gesamt, durch Epigenetik. Aber, das kann auch Religion, oder Sozialismus, oder Faschismus - Voraussetzung: die Epigenetik-Theorie stimmt. Wenn nicht, dann kommen die kölschen Gesetze zum tragen: "Joah, et is wie et is."

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