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  • the observer

mehr als 1000 Beiträge seit 18.07.2001

Re: Über die Sicherheit von Behauptungen

codive schrieb am 10.02.2020 18:53:

the observer schrieb am 10.02.2020 18:08:

codive schrieb am 10.02.2020 14:18:

Spießbürger schrieb am 10.02.2020 08:31:

Mac Intosh schrieb am 09.02.2020 23:32:

Wie erklärt sich die Makroevolution?

Da die Kreationisten sich vor genaueren Definitionen scheuen wie der Teufel vorm Weihwasser kann man dazu eigentlich nur sagen: Was genau ist Micro und was ist Makroevolution. Was genau ist mit vielen kleinen Schritten nicht erklärbar?

Volle Zustimmung. Eigentlich kann man eine Diskussion mit jemandem, der auch nur das Wort Mikro- oder Makroevolution in's Feld führt, sofort stoppen.

In der Naturwissenschaft gibt's diese Unterscheidung nicht.

Bist Du Dir da so sicher? Wie bezeichnen Wissenschaftler evolutionäre Vorgänge innerhalb einer bestimmten Art, und wie bezeichnen sie Vorgänge, die artübergreifend zur Entwicklung neuer Arten führen? Und ist es sinnvoll, zwischen beiden eine Unterscheidung zu machen, und falls nein, weshalb nicht?

Da gab's mal einen YouTuber namens Thunderfoot, der gezeigt hat, dass die Grenzen fließen, ich glaube anhand mehrerer Arten von Salamandern in Südamerika, die sich durch Wanderung in neue klimatische Zonen im Lauf der Zeit angepasst hatten. Die sind untereinander größtenteils "kompatibel", aber die Arten, die am weitesten voneinander entfernt waren, dann irgendwann nicht mehr, weil die Unterschiede dann zu groß geworden waren. Da fällt die Unterscheidung schwer, weil sich kaum eine klare Grenze ziehen lässt.

Grenzziehungen innerhalb kontinuierlicher Entwicklungen sind problematisch, weil sie in diesem Fall nicht die Entwicklung betrachten, sondern das Resultat; nicht den Weg, sondern das Ziel (neue Art vs. keine neue Art). Dennoch können sie aus Sicht der Evolutionsforscher sinnvoll sein. Forscher sprechen auch von der Entwicklung auf kleinen Skalen (und meinen damit eine Entwicklung innerhalb der Art), und bezüglich der Makroevolution sprechen sie von einer Entwicklung auf größeren, artübergreifenden Skalen.

Und ich bin auch ziemlich sicher, dass es die Begriffe Mikro- und Makroevolution in der Naturwissenschaft nicht gibt, weil Evolution als Wechselwirkung von Selektion und Mutation bei Bakterien das gleiche ist, wie beim Menschen und allen anderen Lebewesen - bezogen auf den Ablauf: Leben, Fortpflanzen, Sterben.

Zwar ist Deine Prämisse richtig, daß überall die gleichen Prinzipien wirken. Die Konklusion ist aber leider falsch, denn die Unterscheidung zwischen Mikro~ und Makro~ besteht nicht in unterschiedlichen Wirkprinzipien (siehe weiter oben).

Du brauchst nur beispielsweise einmal eine Suche in LibGen nach den beiden Begriffen zu starten, und Du wirst etliche wissenschaftliche Beiträge finden, die sich genau damit befassen:

http://93.174.95.27/search.php?req=macroevolution&open=0&res=50&view=simple&phrase=1&column=def
http://93.174.95.27/search.php?req=microevolution&open=0&res=50&view=simple&phrase=1&column=def

Daß sich Kreationisten dieser Begriffe bedienen, reicht nicht aus als Beleg dafür, daß sie sie erfunden hätten.

Wobei man mit Viren oder Prionen im Hinterkopf vielleicht auch nur Fortpflanzen und Sterben sagen könnte.

Die Arten und Weisen, wie Evolution bei unterschiedlichen Lebewesen greift, also Zellteilung bei Bakterien oder eben Paarung bei höheren Lebewesen, sind so unterschiedlich, das zwei Begriffe bestimmt nicht ausreichen.

Ne. Ich bin auch ziemlich sicher, dass Mikro- und Makroevolution Kunstbegriffe von Kreationisten sind, weil es sonst zu einfach wäre, sie als die verbohrten Ideologen zu entlarven, die sie sind.

Gruß
codive

Du solltest wirklich mal die Fachliteratur zu Rate ziehen...

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