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  • OckhamOS

mehr als 1000 Beiträge seit 24.09.2015

Warum mir der Artikel nicht so durchgängig gefallen kann

Die vom Autor beanspruchte Radikalität des Perspektivenwechsel kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, weil er die sprachliche Intention von Darwin in seinem Werk ebenso wie das damalige Fehlen der tieferliegenden heutigen Kenntnisse zu den molekularen Mechanismen außer Acht läßt. Darwin MUSSTE damals seine Ideen und Theorien in sehr allgemeiner und populärer Form darlegen, um breite Akzeptanz und Verständnis zu erreichen. Immerhin hatte er nicht nur den ganzen Klerus gegen sich.

Weiterhin halte ich die vertretene bipolare Sichtweise von Anpassung für grundlegend falsch (die ist zwar dann später relativiert bzw modifiziert, aber nicht zurückgezogen).

Wenn der Autor den Beginn einer sozialen Evolution mit dem Auftreten von zwischenmenschlicher Kommunikation durch Sprache korrelieren möchte, hat er in meinen Augen sowohl ein äußerst eingeschränktes Bild von sozialer Interaktion als auch von Kommunikationsprozessen:

Kommunikation ist als diejenige Operation zu verstehen, welche die Aufrechterhaltung und Reproduktion von sozialen Systemen ermöglicht.


Fachlich und sprachlich lachhaft.

Was will er uns also sagen? Dass er das Konzept extrasozialer Evolution bisher nicht richtig verstanden hatte? Oder daß da womöglich noch mehr im Konzept Evolution drin steckt, wenn man es auf soziale Systeme anwendet?

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