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  • Eymontop

mehr als 1000 Beiträge seit 06.06.2016

Wettbewerb ist irrelevant in der Evolution

weil jede Art letztlich auch die andere braucht (sei es als Nahrungsquelle, sei es als Symbiose-Partner oder letztlich nur um das Überleben ihrer Nahrungsquelle zu sichern).

Wobei ich das Ökosystem nicht unbedingt als Grenze zur "unbelebten" Umwelt sehe, sondern ehr Viren, die bekanntlich in erster Linie Überträger von Genetischen Informationen an den Zellkern sind (wobei auch durch Krankheiten eine Evolution gesteuert werden kann, ein Ebola-Virus z.B. kann in diesem Fall eine Art "Löschprogramm" sein). Diese Informationen können aber auch durchaus "positiver" Art sein, indem mit einer Viralen DNA-Übertragung an einen Zellkern evt. genetische Entartungen korrigiert werden können. Insofern ist die Grenze Ökosystem zumindest fließend.

Dieser Zusammenhang müsste beim "horizontalen" Gentransfer zwecks Evolution durch Auslese imho mehr berücksichtigt werden. Viren können so gesehen auch die Geschlossenheit von autopoietischen Systemen mühelos überwinden.

Diese Geschlossenheit besteht nur innerhalb der Arten, nicht molekular (wäre auch wenig sinnvoll ein Pferd mit einer Fliege paaren zu wollen). Auch hier sucht man vergeblich ein "Konzept des Wettbewerbs", das auch vom rein logischen Standpunkt her nicht haltbar ist, weil damit in erster Linie Ressourcen vernichtet werden, die für andere wichtige Arten im Ökosystem wichtig gewesen wären, diese anderen Arten dann aber wieder für die eigene Art (z.B. "Mensch") zum Überleben wichtig gewesen wäre.

Die gesamte Existenz allen Lebens als ewiger Konkurrenzkampf, diese neoliberale Lebenslüge, wird auch sowohl mikro-physikalisch (Evolution durch horizontalen Gentransfer) als auch makro-physikalisch (Herbeiführung einer zerstörten Umwelt durch eine autopoietische Existenzform (Mensch) gerade Stück für Stück vor exerziert.

Es hängt halt auf sehr komplexe Weise (nicht nur genetisch!) alles mit allem zusammen. Einen Konkurrenzkampf gibt es im Grunde nur bei zweigeschlechtlichen Lebensformen, wenn mehrere Männchen um ein Weibchen (oder umgekehrt) konkurrieren und das Weibchen/Männchen den/die auswählt, der am besten zu ihren Genen passt (das müssen nicht zwingend "die besten" Gene sein! es sind die in ihrem Falle passendsten).

Die Evolution wurde sozusagen durch ein duales Prinzip ergänzt, bei dem aber immer "die Richtigen" Kombinations-Möglichkeiten herausgefunden werden müssen (Partnerwahl). "Die Richtige" kann aber bei jeder der Komponenten eine völlig Andere sein. Qualitativ "bessere" Genetiken (Rassismus) ist insofern ebenso infantiler Unsinn.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.02.2020 17:28).

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