Re: Quelle?

Nützy schrieb am 21.11.2020 13:23:

Woher weißt du, wie groß Steinzeitsiedelungen waren? Jungsteinzeit kannst du nicht meinen, die Zeit seit damals ist AFAIK zu kurz für eine evolutionäre Anpassung.

Ich hab natürlich noch keine selbst ausgegraben, muss mich da auf die Zeugen verlassen. Z. B. Jared Diamond. Kann man googeln

Falls deine Theorie stimmt, wie erklärst du dir bitte schön, dass die Menschheit seit ca. 6000 Jahren in Hochkulturen lebt, in denen es zu größeren Gruppen kommt? Schon das alte Ägypten müsste deiner Theorie nach ja "knacken".

Ist es denn noch nicht geknackt? Hab ich was verpasst?

Richtig lustig finde ich aber dein Satyrspiel am Ende. Da unterstellst du doch tatsächlich unserer extrem-egalitarisischen Gesellschaft,

Ups. Wir stammen wohl von verschiedenen Planeten.
U.K. Le Guin "Planet der Habenichtse"
So in der Art wahrscheinlich?...

dass die soziale Ungleichheit heute großer ist als früher, wo es Adlige und Leibeigene gab.

A) die Arbeitsproduktivität ist um mehrere Zehnerpotenzen größer,
B) die heutigen Adligen (Unternehmer) haben deutlich (ebenfalls Zehnerpotenzen) mehr Leibeigene als früher (Amazon 2019 798.000.)
C) Trotzdem haben die heutigen Arbeitnehmer in der überwiegenden Mehrheit wie früher auch die Leibeigenen KEIN Eigentum an Grund und Boden oder Produktionsmitteln.

Sehr komisch und eine gute Veranschaulichung des:
> https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alexis_de_Tocqueville&oldid=205410377#Tocqueville-Paradoxon

Selbstverständlich sieht es aus der Sicht eines Adligen wie ein immenser sozialer Fortschritt aus, wenn die Bauernkinder in Holzpantinen statt barfuß auf das Feld geprügelt werden. Und die Revolution ist ganz nah, wenn statt des Stocks zum Prügeln eine Gerte benutzt wird. Sie ist schon so gut wie vorbei, wenn die Bauern alle gemeinsam am Feldrand stehen und darum betteln, arbeiten zu dürfen. Ganz extrem-egalitaristisch.
/sarcasm

Ich überlege gerade, ob man wieder einfache Vergleichsoperationen in Unterstufenlehrpläne einführen muss. Irgendwann ist das nach meiner Schulzeit verloren gegangen.

PS:
Die Revolution ist dann geschafft, wenn alle Arbeiter und Bauern gemeinsam auf den Acker gehen, ohne jemanden um Erlaubnis zu fragen, ihn bearbeiten, ohne jemanden um Erlaubnis zu fragen, und die Arbeitsergebnisse unter sich verteilen, ohne jemanden um Erlaubnis zu fragen.