Desputin schrieb am 13.10.2024 00:29:
Wir brauchen keine solchen Artikel, die eine Katastrophe herbeischreiben wollen, die es nicht gibt.
Ob es eine Katastrophe ist, hängt jetzt von der Wahrnehmung ab, aber es GIBT Parallelgesellschaften.
Ich hatte bis vor ungefähr 10 Jahren einen Kontakt im Inneren des BPWB, das waren die Leute, die speziell Integrationskurse organisiert haben. Von denen weiß ich, dass das Budget Jahr für Jahr mal erweitert und mal gekürzt wurde, und permanent an den Voraussetzungen und den Antragsformularen herumgeändert wurde - abgerufen wurden die Gelder von Privaten und von Vereinen, die diese Kurse dann durchgeführt haben, aber wenn kein Geld mehr da war, verstarb das Angebot, und wenn die Abrechnungsregeln gar zu absurde geändert wurden, standen die betroffenen Vereine ohne Geld da und konnten die Dozenten und Räumlichkeiten nicht bezahlen.
Die Integration ist im Haushalt also das Kellerkind, das nur so viel Taschengeld kriegt, wie grad übrig war.
Und das heißt eben: Zu wenige Leute lernen ein Deutsch, erfahren etwas über den Umgang mit deutschen Behörden und deutschen Alltagsbesonderheiten.
Und da wundert man sich über entstehende Parallelgesellschaften - ja was soll die nachgezogene Ehefrau denn tun, wenn sie kein Deutsch kann, sie nichts wiedererkennt, womöglich gar nicht aus dem Haus gelassen wird, wie soll die sich denn in unserer Gesellschaft zurechtfinden!
Und schon ist sie da, die Parallelgesellschaft.
Schon dass man einander nicht versteht, ist eine Katastrophe - da stehen fünf Kerle an der Ecke, benehmen sich komisch (weil man ihnen nie gesagt hat, dass Guten Tag zum guten Ton gehört, oder wem man Platz macht und wem nicht), reden Zeug, das man nicht versteht, und der deutsche Bürger weiß nicht: Verabredet sich da eine Gang zum nächsten Tankstellenüberfall oder überlegen sie nur, welcher Badesee der schönste ist? Natürlich vermutet man eher den Überfall, wegen die-kenn-ich-nich und so.
Das ist nur eines von vielen Dingen, die falsch laufen.
Wenn du genauer wissen willst, was alles in der deutschen Sozialgesellschaft unnötig falsch läuft, dann schau der an, was Ulrich Schneider zu dem Thema zu sagen hat. Ich verfolge seine Aussagen seit Jahren, und er trifft den Nagel fast immer auf den Kopf. Ah richtig, warum: Er war bis dieses Jahr Hauptgeschäftsführer des DPWV, und hat sich offensichtlich nie als reinen Verwaltungsmenschen verstanden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Schneider_(Verbandsfunktion%C3%A4r)