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  • MZC

mehr als 1000 Beiträge seit 13.03.2000

Parallelgesellschaften betreffen nicht nur Migranten ...

... vielmehr zersplittert sich die Gesellschaft in immer mehr verschiedene Milieus bzw. Parallelgesellschaften - auch ohne Migranten. Und das hat andere Hintergründe.

Insgesamt ist der Artikel sehr oberflächig und inhaltlich schwach. Das sticht schon dadurch hervor, eine "Gemeinschaft" der Zuwanderer zu konstruieren: diese 25 Millionen bestehen allein zu fast 6 Millionen aus Deutschstämmigen, die vor allem aus Ländern des ehemaligen Ostblocks kammen, je fast 3 Millionen aus der Türkei und Polen, 2 Millionen aus dem Ex-Jugoslawien, dann rund 2 Millionen aus Syrien, Irak, Afghanistan und ebenso 2 Millionen Ukrainer und Russen.
Was soll es da an Gemeinsamkeit geben?

So unterteilen sich die Migranten in verschiedenste "Biotope": Ukrainische oder italienische Gemeinschaften sind andere, als türkische (mit ihren Quatieren in großen Städten im Westen), Islamistische (die ja Meist für das "Alle" herhalten müssen), Milieus aus Südeuropa oder Es-Jugoslawien sind wieder etwas anderes.

Dann gibt es die "Grünen" Biotope in den Städten, so wie es die"AFD" Biotope in ostdeutschen Landschaften gibt. Und es gibt es immer noch und wieder mehr das Bügertum und die "Asozialen" (im Osten Deutsche, im Westen oft migranitische Milieus).

Diese "Parallelgesellschaften" und gesellschaftlichen Spannungen wären auch da, hätte es nie die Flüchtlinge gegeben. Dazu braucht man sich ja nur die Länder anschauen, die keine "Willkommenskultur" hatten - wo sich solche Spaltungen ebenso zeigen.

Die "tickende Zeitbombe" ist, das sich all diese Spaltungen weiter vertiefen und damit die Abgrenzungen. Wer in Friedichshein in Berlin oder im Eimsbüttel in Hamburg unterwegs ist und dann nach Görlitz oder Neubrandenburg geht, glaubt kaum, das er im gleichen Land unterwegs ist. Das gilt auch für die Unterschiede zwischen Marzahn und Schöneberg in Berlin.

Werte, Lebensweisen, Einkommen unterscheiden sich in einem Maße, wie es zuvor (so in der alten Bundesrepublik) nicht bekannt war.

Migration und Einwanderung verstärken und verschärften nur Entwicklungen, vor allem da, wo sie sich konzentrieren. Aber das diese Probleme nicht angegangen werden, hat nichts ursächlich mit der "Migration" zu tun, sondern damit, das diese Probleme auch ohne Migration nicht angegangen werden: das Bildungssystem ist längst ebenso kaputt, wie die kaputtgesparte Infrastruktur, die nicht-funktionierende, überbordendende Bürokratie wäre ohne Migration nicht anders, wie das inzwischen mehr oder minder "privatisierte" Gesundheitssystem ("gesetzlich oder privat?, ah gesetzlich, da haben wir eine Termin in drei Monaten!).

Da dient die Migration als willkommener "Sündenböck", um von diesem Kern der Probleme abzulenken.

P.S.: und nein, ich bin gegen diese Art der Migrationspolitik und nicht für eine ungeregelte Zuwanderung. Und dagegen zu sein beginnt für mich dort, die Ursachen dieser Migration (vor allem die Kriege, die diese ausgelöst haben, zu verhindern). Ohne diese wären 95% der Syrer, Afhganen, Iraker, Ukrainer, Russen überhaupt nicht da.

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