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  • alle_guten_namen_sind_schon_weg

558 Beiträge seit 16.03.2005

Re: Migration ist ein Geschenk

TheHierJetzt schrieb am 13.10.2024 11:58:

Wer wird Sie pflegen?

Für überraschend viele Menschen wird die Antwort dann lauten: Eine unqualifizierte Billigst-Kraft oder die eigene Familie oder schlicht niemand. Die Probleme im Gesundheitssektor können nicht durch mehr Immigration gelöst werden, sondern erfordern mehr Geld. Dieses Geld wird in Zukunft nicht da sein. Solange volle Senioren-Pampers nicht international gegen Devisen verkauft werden können, lässt sich mit Pflege die wirtschaftliche Gesamtsituation Deutschlands nicht verbessern. Der Pflege-Sektor wird dieselben Probleme haben wie der Wohnungsmarkt und Bausektor aktuell schon: Obwohl wohl wir dringend mehr Wohnungen bräuchten wird nicht mehr gebaut, weil sich Bauen niemand mehr leisten kann. Die großen Gesellschaften haben wenig Motivation in mehr Wohnraum zu investieren, nur damit dann die Preise sinken.

Migration ist ein Geschenk für alle die, die sich keinen Wohlstand schaffen müssen, weil sie Wohlstand schon geerbt haben, denn Migration erhöht die Anzahl der möglichen Angestellten und möglichen Kunden. Für Menschen, die nichts anderes haben als ihre eigene Arbeitskraft (aka: "Arbeitnehmer") ohne geerbten Wohlstand, ist Migration nicht gut, denn es erhöht die Konkurrenz um Jobs, Wohnraum, soziale Transferleistungen, etc. Wenn also die Zahl der "bio-deutschen" Arbeitnehmer sinken wird, dann müssten sich doch die verbliebenen freuen, dass sie in Zukunft bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben werden. Die Mangelsituation müsste sich doch in höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen übersetzen.
Das Gegenteil ist der Fall: man importiert einfach Arbeitskräfte aus dem Ausland, die billiger sind. Ganz unten im Job-Spektrum am besten Saisonarbeiter, die hier 3 Monate in einem Container wohnen und dann wieder zurückgehen. Ganz oben holst Du halt einen gut ausgebildeten Inder, der hier in .de mehr Geld verdient als in Mumbai. Dass Immigration auch Geld kostet, ist den Verwertern dieses neuen Humanmaterials egal, denn die Unternehmen müssen das nicht bezahlen.

Um zurückzukommen zur Pflege: Wir hätten genug Menschen, die das machen würden, aber der job ist halt auch mal hart mit Stress, Schichtdiensten, Nachtdiensten, usw. Nachdem wir einer ganzen Generation von Kindern erklärt haben, dass sie alle Abi machen und studieren müssen, will halt keiner mehr in die Pflege, sondern sucht das Glück z.B. lieber mit irgendeinem BWL Bachelor. Wir haben auf der einen Seite eine "Generation Praktikum", die mit Hochschulabschlüssen keine gescheiten jobs findet und auf der anderen Seite Mangel. Es ist nichtmal ein Versagen des Marktes, denn es ist genau so gewollt. Der Markt funktioniert wunderbar für die Arbeitgeber.

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