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  • alle_guten_namen_sind_schon_weg

558 Beiträge seit 16.03.2005

Re: Migration ist ein Geschenk

TheHierJetzt schrieb am 13.10.2024 14:43:

Sie arbeiten nicht im Gesundheitswesen, oder?

Schon wieder dieses mystische "Du kannst es ja gar nicht wissen...".

Das Schlimmste ist, Geld ist ohne Ende da. Aktuell kann man noch etwas damit machen. Wenn die Menschen erst fehlen, dann hilft auch Geld nicht mehr.

Genau das Geld wird in Zukunft fehlen. Die Rentner werden nicht ihre eigene Gesundheitsversorgung bezahlen. Das müssen dann andere machen. Dass es aktuell trotz starker Immigration unbesetzte Stellen im Gesundheitssektor gibt, macht doch nur das Gesamtproblem deutlich. Im Gesundheitssektor steckt eine Menge Geld, aber im Gastronomiesektor steckt auch eine Menge Geld. Trotzdem wollen nur wenige Leute ihr ganzes Leben lang kellnern gehen.
Das hat nichts damit zu tun, dass man Mitarbeiter aus dem Ausland nicht wertschätzt oder deren Beitrag nicht haben will. Im Gegenteil: wenn sie einen Beitrag leisten, dann sind sie sehr gerne und absolut willkommen.
Ein bloßes "Mehr" an Menschen löst keine Probleme, sondern schafft welche, solange unklar bleibt, wo die neuen Menschen arbeiten, wohnen und wer das bezahlt. Der Arbeitsmarkt aber braucht ein starkes Überangebot. Nur dann können die Löhne niedrig bleiben. Wir können daher nicht einfach Pflegekräften den Lohn soweit erhöhen, dass das wieder mehr Leute machen wollen, denn dann müssten wir allen im Krankenhaus den Lohn entsprechend erhöhen. Ärzte werden halt unglücklich, wenn sie sich durch 7 Jahre Studium gequält haben und dann nichts davon haben. Dann gehen die auch mal eher z.B. in die Schweiz.

Insgesamt ist der Gesundheitssektor ein wunderbares Beispiel für eine völlig verfehlt Wirtschafts- und Bildungspolitik. Das Argument lässt sich in vielen anderen Dingen fortsetzen, z.B. beim Mangel an Medikamenten und Medizinprodukten. All das ist nicht vom Himmel gefallen. Wenn ein Arzt also heute ein Kind mit einer Pneumonie da sitzen hat und dann erst bei der Apotheke anrufen muss, ob die gerade Amoxicillin-Saft vorrätig haben und dann der Mutter sagt "gehen Sie bitte zu Apotheke XY und holen Sie das für Sie reservierte Medikament ab", dann liegt das nicht an zu wenig Menschen in Deutschland. Es war schlicht zu teuer, das Zeug hier in Deutschland zu produzieren und jetzt haben wir die Situation, dass wir gerne den Chinesen das Geld hinterherwerfen würden, um das Zeug zu kaufen, aber leider ist das Angebot knapp und daher können die nicht liefern. Ja, Geld ist jetzt da und wir können nicht das kaufen, was wir brauchen. Aber das Problem ist entstanden, weil wir insgesamt zuwenig Geld verfügbar haben bzw. ein Wirtschaftsexperte da mal ausgerechnet hat, wieviel sich da noch einsparen lassen könnte.

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