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  • HanniKanni

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2016

Die Taschenspielertricks des Autors sind nicht besser als die, die er bemängelt

Ein Drittel der Deutschen Kaffeetrinker süßen ihren täglichen halben Liter mit Zucker - gelten nun auch diese Tassen als Süßgetränk und müssen "pro Löffel" besteuert werden?

Unabhängig vom Sinn oder Unsinn einer Zuckersteuer (also nicht als Argument für eine Zuckersteuer missverstehen) war dieser Versuch mit dem Kaffee doch sehr schwach und durchsichtig. Nicht dass es eine verwerfliche Strategie wäre, zu versuchen, die vielen Kaffeetrinker gezielt als Unterstützer für seine Kausa zu gewinnen… aber der Versuch, ausgerechnet in diesem Kontext die Zuckersteuer als absurd hinzustellen fällt halt dadurch flach, dass die Absurdität schlicht daran liegt, dass er sein Beispiel auf total absurde Fehlannahmen aufbaut:

Fertig gesüßt verkaufte Kaffeegetränke sind eine winzige Nische. Die überwältigende Mehrheit des gesüßten Kaffeekonsums kommt von durch den Konsumenten selbst in den ungesüßten Kaffee hineingegebenen Zucker (das weiß der Autor auch, siehe Zitat). Entsprechend wäre da die Zuckersteuer gar kein Problem und hätte mit dem Kaffee nichts zu tun sondern allein mit dem Zucker selbst. Sprich: Nicht der Kaffee würde besteuert sondern der Zucker. Selbst wenn die Zuckerpackung daheim oder im Büro statt 0,59€ pro kg eben gar das doppelte kosten würde, wäre das auf die Tasse gerechnet total egal.

Die Frage nach der Zuckersteuer auf Kaffee als Süßgetränk würde sich also nicht für die überwältigende Mehrheit des Kaffeekonsums stellen… sondern etwa für Leute, die sich bei Starbucks (ohnehin schon überteuert) o.ä. unter den vielen Kaffeegetränken eins aussuchen, was bereits gesüßt verkauft wird. Und da wäre die Zuckersteuer auch relativ zum bereits überteuerten Preis kaum spürbar.

Und wie gesagt: dass die Argumentation des Autors Fehler und Unehrlichkeiten aufweist ist auch nicht umgekehrt ein Argument für eine Zuckersteuer. Also nicht als solches missverstehen.

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