erst viel später ist mir beim nochmaligen Durchlesen meines Kommentars ein Punkt aufgefallen, der (jedenfalls für die, die keinerlei Hintergrundwissens bzgl. der Herstellung von Wein, Essig und Senf haben) missverstanden werden könnte:
HanniKanni schrieb am 19.11.2018 13:59:
da müsstest du eher so ziemlich die gesamte deutsche Weinproduktion verbieten (die wegen des ggü südlicheren Weinregionen relativ niedrigeren Zuckergehalts viel stärker Sulfite zusetzt)
Also nur zur Klarstellung: es ist nicht so, dass Kaliumdisulfit u.a. Sulfite im Wein in einer Weise mit dem Zuckergehalt zu tun hätte, die auf den Zucker im Senf übertragbar oder vergleichbar wäre. Im Senf ist nur etwas Kaliumdisulfit drin um eine Degradation der Farbe zu verhindern, Im Wein dagegen wird (jedenfalls in Deutschland) richtig reingehauen um den Wein gegen Essigsäurebakterien u.a. Mikroorganismen zu schützen (die im Senf eh nicht überleben würden, davon abgesehen dass Essig ja ohnehin typische Zutat im Senf ist).
Der Grund weshalb die Sulfit-Menge beim Wein im Gegensatz zum Senf was mit Zuckergehalt zu tun hat ist der, dass aus dem Zucker durch Hefe-Gärung der Alkohol entsteht und niedriger Zuckergehalt im gepressten Traubensaft einen niedrigen Alkoholgehalt im Wein zur Folge hat, womit der Wein von sich aus weniger Schutz gegen Mikroorganismen hat (selbst und vor allem auch bzgl. Essigsäurebakterien, obwohl die gerade den Alkohol abbauen). Deshalb der typischerweise höhere Sulfitzusatz bei deutschem Wein ggü südlicheren Weinbauregionen. Und deshalb mokieren sich z.B. italienische Bio-Winzer über ihre deutschen Kollegen (/Konkurrenz), dass der deutsche "Bio-Wein" wegen der Sulfit-Zusätze gar nicht als solcher bezeichnet werden dürfte.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.11.2018 16:32).