Allein der Teaser
Sozialdemokraten in Europa sind eine höchst gefährdete Art. Begreifen sie nicht schleunigst, dass sie sich vom Neoliberalismus trennen müssen, ist ihr Schicksal besiegelt
fasst zusammen, was mir seit Schröder Brechreiz verursacht.
So wie mir jedes Vorkommen von Schröder in Medien Brechreiz verursacht ("Altkanzler Schröder hat gesagt..."). Ähnliches gilt für Mitglieder seines Agenda-Clubs, z.B. Steinmeier.
Ich empfehle als further reading die Lektüre dieses Textes:
http://www.zeit.de/2010/43/DOS-Agenda-2010/komplettansicht
Appetithäppchen:
Als Schröder im Herbst 2002 seine zweite Amtszeit beginnt, ist er noch auf der Suche. Er hat vier vermurkste Jahre hinter sich, Oderflut und Irakkrieg haben ihn gerade noch so vor der Abwahl bewahrt. Er ist der erste Kanzler der Berliner Republik. Von seinem Amtszimmer aus hat er zugesehen, wie der Potsdamer Platz in den Himmel wuchs. Er braucht jetzt dringend etwas, das von ihm bleibt. Ein Thema seiner Kanzlerschaft.
Nach zwei Jahren Stagnation in der Wirtschaft ist die Lage desolat, die Börsenblase ist geplatzt. Deutschland wurde als erstes EU-Land ermahnt, nicht gegen die Schuldengrenze der Maastricht-Verträge zu verstoßen. Man hat nicht viele Chancen zu einer Reform, vielleicht nur eine.
Am 14. März 2003 steht Schröder in Berlin unter der Reichstagskuppel und stellt vor, was er zu tun gedenkt: »Leistungen des Staates kürzen«, »mehr Eigenleistung von jedem Einzelnen abfordern«. Schröder spricht, als arbeite er einen Katalog ab.
Oder auch dieser Text:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/spd-deutschland-ohne-agenda-2010-so-saehe-es-aus-a-1092093.html
Ich kann verstehen, dass Menschen, die nur diese SPD kennen, diese als Unionsanhängsel verstehen und als Teil des neoliberalen Einheitsbreis bzw. der "etablierten Altparteien" abtun. Sie ist in der Tat nichts anderes.
Davor gab es allerdings eine SPD, die das S noch verdient hat.
Es ist echt unerträglich, wie Sozen und Grüne ihre Prinzipien verraten verkaufen.
Und exakt das ist der Grund, warum ich weiterhin mein Kreuzchen bei der SED mache, die letzte (nennenswerte) Partei, für die Bürger- und Menschenfreundlichkeit noch kein Fremdwort ist.