Sosehr ich ihm rechtgebe bei der Kritik an der deutschen Dominanz hinsichtlich der zu austeritätsorientierten Konzeption, die das Wachstum in Europa bremst, muss ich dem Schimpfen auf die bösen "Leistungsbilanzüberschüsse der deutschen Wirtschaft insgesamt"widersprechen.
Deutschland ist für Europa das, was Bayern München für die Bundesliga ist:Zu stark für einen spannenden Saisonverlauf.
Aber Bayern München spielt nicht nur Bundesliga, sondern international-und da ist meistens im Viertelfinale der Championsleague Schluss.
Wem wäre in der Bundesliga geholfen, wenn Bayern schwächer und der 1.FC Köln etwas stärker wäre?
Bayern würde schon in der Vorrunde der Championsleague ausscheiden, und Köln könnte mit dem SV Mattersburg aus Österreich um die Euroleague-Qualifikation spielen.
In Frankreich gab es schonmal einen sozialistischen Präsidenten, der seine Wahlversprechen notgedrungen über Bord warf, weil die Kapitalmärkte Frankreich an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gebracht hatten-Francois Mitterrand.
Frankreich senkte die Inflationsrate unter das deutsche Niveau, setzte eiserne Sparmaßnahmen durch-flankiert von einer großen Offensive der "totalen Qualität" bei Renault und der Neuentwicklung des Peugeot 205, der sich auch in Japan wie geschnittenes Brot verkaufen ließ.Renault wurde auf dem deutschen Markt der Importeur Nr.1, vor den Japanern.
Aber diese Trendwende kann man nicht bewerkstelligen, indem Deutschland geschwächt wird, genausowenig wie man eine Anhebung des Gesamtniveaus der deutschen Bundesliga dadurch erreicht, dass die Spieler des FC Bayern nur noch mit Sandwesten und in Holzschuhen auflaufen dürfen.
597 Beiträge seit 24.10.2014