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946 Beiträge seit 03.03.2022

von Denkmälern und zu kurzem Denken.

Wer das Abreißen von Denkmälern begreifen will, der muss auch darüber nachdenken, ob diese als Denkmal oder als Drohung verstanden werden.
Diese Drohung mag 30 Jahre eine historische Anekdote aus der Zeit des kalten Krieges gewesen sein, mit dem Angriff auf die Ukraine ist das aber schlagartig vorbei.

Die russische Regierung will den alten Machtbereich wieder haben und die jahrzehntelang Unterdrückten wollen keine Bürger eines russischen Imperiums werden.

Dass dabei auch jede Menge Geschichtsrevisionismus aus der Nazi-Zeit kommt ist sehr bedauerlich.

Aber mal im Ernst, auch in Deutschland sind viele immer noch der Meinung, dass die Nazis Mitglieder eine Alien-Rasse waren, die 1933 plötzlich aufgetaucht sind und 1945 wieder rückstandslos verschwanden und nur arme deutsche Opfer überlebt haben. Wird ja auch im Text erwähnt: "Unsere Opas waren keine Mörder." Historisch aufbereitet in diesem widerlichen Machwerk "Unsere Mütter, unsere Väter", die ich dem ZDF niemals verzeihen werde.
Wir müssen nicht pseudo-aufklärerisch in den Osten gucken, wir hätten genug selbst aufzuarbeiten.

Alle osteuropäischen Staaten haben ein massives Nazi-Problem. Jeder der ehemaligen UDSSR Staaten hat immer noch Probleme, die ihm die totalitäre Struktur der UDSSR eingebrockt hat:
Alles, was anders ist, ist eine Gefahr! Immer nur einfache Lösungen, immer nur den eigenen Arsch retten, immer irgendwen finden, der "Schuld" ist, auf keinen Fall wirklich nachdenken, immer die Autorität akzeptieren und nie ernsthafte Fragen stellen. Nie offen laut sagen, was man wirklich denkt.

Das ist in weiten Teilen gesellschaftlicher Konsens dort.

Ein Zyniker sagt jetzt, dass das diese Staaten dann ja nicht von einem CSU-Parteitag unterscheidet, aber "hier" muss ich auch nicht auf so einen Parteitag und kann mein Kreuzchen auch woanders machen.

Menschen in solch geschlossenen Gesellschaftssystemen lernen nicht automatisch sich davon zu befreien, wenn das System zusammengebrochen ist. Dazu brauchen sie eine Gesellschaftsstruktur, die sie dazu ermutigt das zu tun. Das braucht aber eine Zivilgesellschaft, die das auch unterstützt und fordert und die gibt es dort kaum, sie wird in diesen Ländern auch nicht gerne gesehen.
Wobei die baltischen Länder sich insgesamt gesehen meiner Meinung nach darum mehr bemühen als z.B. Polen und Ungarn, wo die aktuellen Machthaber kein Interesse daran haben, dass sich eine Zivilgesellschaft etabliert, die eher nicht zum eigenen Machterhalt beitragen wird.

Estland und die Staatenlosen? Ja, ist eine bodenlose Frechheit, da widerspreche ich nicht, aber: Es ist die gleiche Soße, die Putin auf der anderen Seite der Grenze verwendet. Das ganze ist so leider für beide Seiten eine Win-Win-Situation, wen interessieren schon die armen Schweine, die darunter zu leiden haben?

Russland sicher nicht.
Was ist der Unterschied zwischen Russland und uns?
Zwar etwas verkürzt, aber die ganze Diskussion ist erheblich verkürzt.
In Russland bekommen die Leute, die der Regierung widersprechen Knast und Strafen.
Hier bekommen sie grün auf Telepolis!

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