Ein Glück dass das nur eine Dystopie ist (es „Utopie“ zu nennen wäre geschönt).
Demokratie gibt es nur in der Schweiz, mit Parlamentarismus und Volksabstimmungen. Das hier vorgeschlagene System ist hingegen in besonderem Maße demokratiefeindlich.
Die entscheidende Frage ist: wie kann die Bevölkerung am politischen Willensbildungsprozess beteiligt werden, ohne dass dieser die politischen Abläufe blockiert oder fehlleitet? Nicht durch Massenversammlungen und -abstimmungen … Die Gewaltenteilung … ist im neuen Gesellschaftssystem aufgehoben.
Es geht also darum, eine Illusion von Beteiligung zu erzeugen, ohne den Menschen die Chance zu geben, tatsächlich irgendwas zu bewirken. Denn der Sozialismus in seinem Lauf will sich weder von Ochs noch Esel aufhalten lassen. Das einzig demokratische Element die Volksabstimmung wird verweigert, obwohl man ein „Netz“ voraussetzt und daher die Abstimmungen mühelos umsetzbar wären. Und die Gewaltenteilung (ein Eckpfeiler der Rechtsstaatlichkeit) aufzuheben zeigt schon deutlich totalitäre Züge.
Natürlich wird Privateigentum aufgehoben. Welche verheerenden Auswirkungen das auf die Produktion hat, ist seit mehreren Versuchen sozialistischer Elendswirtschaft mehr als bekannt.
Wie schafft man es in der Zukunft, dass einerseits die Güter effizient produziert und gerecht verteilt und andrerseits die Bedürfnisse jedes einzelnen befriedigt werden können?
Der eigentliche Trick des Sozialismus ist ja, dass die dortigen Eliten festlegen, was der gemeine Pöbel für Bedürfnisse zu haben hat. Das ermöglicht es, das vom Sozialismus produzierte Elend als tatsächlichen Bedarf zu definieren. Was die Leute wollen, fragt man gar nicht erst, sondern lässt es von einem bürokratischen Monstrum absorbieren.
Im ersten Vierteljahr können alle Verbraucher Vorschläge für neue Produkte über das Netz an die einzelnen Betriebe eingeben, die bis Ende Mai von ihnen auf ihre Umsetzbarkeit überprüft werden.
Computer sagt „nein“. Die Vorschläge werden gewissenhaft geprüft, allesamt abgelehnt und dann teilt die sozialistische Zentrale den Menschen ihren tatsächlichen Bedarf mit.
Bekanntlich hat der Sozialismus außer Mangel kaum etwas produziert, daher ist die „gerechte Verteilung“ des Mangels natürlich besonders wichtig. Wer sich beschwert ist Gesellschaftsfeind und bekommt daher ganz gerecht besonders viel vom Mangel ab.
Das starre planwirtschaftliche Bürokratiemodell mit jahrzehntelangen Vorlaufzeiten und Entscheidungsprozessen ist geradezu ideal ungeeignet, auf sich schnell ändernde Verhältnisse einzustellen. Naturereignisse, Umwälzungen in der Nachbarschaft, neue Technologien. Zudem war es kein Zufall dass der Kommunismus technologisch nichts auf die Reihe brachte und hauptsächlich durch Spionage und Abkupfern beim Kapitalismus voran kam. Die Entwicklung der Digitaltechnik ist da beispielhaft.
Das hier vorgeschlagene Modell wäre für die Menschen ein einziger Alptraum, wirtschaftliches Elend kombiniert mit Totalitarismus und vollständiger Entmündigung durch Bürokratie ohne jede Hoffnung auf Gerechtigkeit oder Veränderung. Wirklich schrecklich.
Dennoch sind solche Artikel wichtig. Sie erinnern uns daran, warum es so wichtig ist, gegen linke Tendenzen anzukämpfen.