Liczyrzepa schrieb am 09.08.2023 17:10:
murdock01 schrieb am 09.08.2023 09:12:
Wieso eigentlich kann eine Produktion eines erforderlichen Gutes nicht gesellschaftlich ähnlich oder gleich erfolgen, wie dies heute bereits ein Produzent praktiziert? Vor allem, wenn die Planer über denselben Wissensstand verfügen wie heute der Produzent?
Weil es immer externe Ereignisse gibt, die in die Planungen nicht einbezogen werden konnten. Oder Innovationen, bei denen man vorher nicht so genau weiss, ob sie wirklich in der Praxis genügend Vorteile bieten. Deshalb gibt es auch nicht einen Hersteller, sondern mehrere, die jeweils unterschiedliche Wetten auf die Zukunft eingehen. Überhaupt braucht jedes einzelne Produkt seine eigenen Planungszyklen, die sich nicht auf einheitliche Zyklen für alle runterbrechen lassen.
Das ist ein lösbares Problem, es kann natürlich auch in einer gesellschaftlichen Bedarfsplanung verschiedene Planungszyklen für verschiedene Produkte geben.
Ein bürokratisches Planungssystem ist mit der benötigten Flexibilität schlicht überfordert - und manches Unternehmen auch, das geht dann halt pleite und wird durch einen Konkurrenten ersetzt.
Ich habe allerdings so meine Zweifel, ob Wetten auf die Zukunft (nichts anderes sind ja die hier beschriebenen verschiedenen Ansätze zur Planung durch verschiedene Hersteller) ein ideales Mittel für vernünftige Ressourcenallokation darstellen.
Eine Bürokratie hat jedoch keinerlei Anreiz, möglichst treffsicher zu planen, und wird versuchen, jede Kritik auf politischer Ebene abzubügeln.
Doch nur, weil Fehler in der Treffgenauigkeit keine direkten Folgen für diejenigen hat, die weit daneben lagen. Wenn jedoch Planer und Nutzer ein- und dieselbe Gruppe sind, dürfte das schon etwas anders aussehen.
Natürlich gebe ich trotzdem zu, dass deine Argumente stichhaltig sind. Das, was der Autor beschreibt, sind ja auch nur sehr grobe Skizzen, bei denen noch viele, auch grundsätzliche, Fragen zu überdenken und zu beantworten wären. Nur eben als grundsätzlich nicht geeignet würde ich diese Überlegungen nicht ansehen, sie sind auf jeden Fall ein interessanter Denkansatz.