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  • iDog

532 Beiträge seit 03.04.2017

Re: Menschenbild als Tautologie?

Wenn man Sie so ließt, kann man sich kaum noch eine Lebensperspektive vorstellen, die Sie vielleicht haben könnten. Ausser natürlich, so reich werden wie möglich und wenn man dabei die anderen "Bösen" böse über den Tisch ziehen muss. Das wiederum ist natürlich die bei Weitem bequemste Entschuldigung für die eigenen gewissenlosen Untaten.

Dass Sie dazu dann aus der Bibel zitieren, macht die Sache an sich noch schlimmer. Immerhin brauchten diese Bibelschreiber für ihre 1000 jährige Herrschaft ein möglichst negatives Menschenbild, nämlich das vom schuldigen Sünder und vom bestialischen Heiden. Wem sollten sie sonst wohl ihre selbstgebastelte, göttliche Vergebung angedeihen lassen, oder bestialischer Weise eben auch nicht. Denn immerhin dient der Dissident immer als Sündenbock erster Ordnung, an dem man sein Mütchen kühlen kann ... Folter und Scheiterhaufen inbegriffen. Und leider ist das bis heute nicht anders geworden.
Auch jetzt sind die Kritiker immer die Bösen, dabei wollen sie nur Besseres. Aber bei den Herrschenden gibt es kein Besseres, denn dieses ist das Böse schlechthin, weil es die psychopathische Herrschaft kritisiert oder negiert. Auch heute sind wir wieder soweit, dass alle zum schuldigen "Sünder" erklärt werden, auf dass man Buße tue. Sei es nun aus "klimapolitischen" Gründen oder aus angeblich "gesundheitspolitischen". Immer soll die Schuld sozialisiert werden. Verursacherprinzip? Kennen wir nicht!
Jede Politik ist Herrschaftspolitik und dient ausschließlich dem Erhalt der Herrschaft.

Dann wird es wirklich lustig: Sie wollen sich mit ihrem "Menschenbild" auf Hollywood und geschriebene Fiktion beziehen. Oder warum nicht gleich auf den guten, alten Tatort Krimi? Vorsicht : Ihr Nachbar ist bestimmt auch ein Mörder.
Crime sells, kann man dazu nur sagen. Vor allem in einem System, dass auf mafiotischen Handlungsschemata basiert. Diese virtuelle »Bedrohung« durch die Medien hat natürlich durchaus reale Hintergründe, geht aber nicht vom sprichwörtlichen Kleinkrimminellen oder kleinbürgerlichen Steuerhinterzieher oder kranken Einzeltätern aus, sondern von wem? Richtig! alles »Gute« kommt von oben. Oder von denen, die ohne Rücksicht auf Verluste nach oben wollen.
In einer Gesellschaft, die als Rat-Race von oben organisiert ist, wird dieses wie mit einem Trickspiegel verzerrt nach unten medialisiert. Ist nur logisch. Ausserdem muss auf unterhaltsame Art von den wirklichen Gefahren der herrschenden Psychopathen abgelenkt werden. Was bleibt ist ein leicht erklärliche Schwemme an Zombie-und Horrorfilmen. Wer sind diese Zombies, die untote Mehrheit der sich Unterwerfenden? Was ist der Horror?

Und zur Allmende sollten sie sich mal das Werk "Die Verfassung der Allmende" von Elinor Ostrom antun: Sie hat dafür den Nobelpreis für Ökonomie erhalten. Darin finden sie all die Lösungen, die die kapitalistische Privatwirtschaft nicht erbringen kann und will.

Wie gesagt: Wenn man nicht out of the box denkt, dann dreht man sich unweigerlich in unendlichen Kreisargumenten der systemischen Tautologie. Mit anderen Worten : Man meint etwas zu beweisen, beweist aber das System nur mit dem System selbst. Und das ist das Gegenteil von Denken. Sorry.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (10.08.2023 16:47).

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