Karyptis schrieb am 09.08.2023 14:39:
Im Moment jammern doch schon alle über die angeblich unbezahlbaren Mietwohnungen, obwohl da nich nicht mal alle externen Kosten internalisiert sind. Noch mehr Internalisierung und es wird eng.
Tatsache ist natürlich, dass unser moderner Lebensstil viel Umwelt und Platz benötigt. Und dass wir längst so viele Menschen geworden sind, dass es ohne ein Leben auf Pump gar nicht mehr geht. Nachhaltig wären höchstens 1 Mrd Menschen, eher noch nur 100 Mio.
Und diese müssten dann eben auch im Einklang mit der Natur leben wie in prähistorischer Zeit. Alles andere bedeutet Umweltzerstörung.Wenn man nun die Umwelt als nicht vermehrbares aber zu bewirtschaftendes Asset betrachtet, kommt man doch nicht umhin, festzustellen, dass die kapitalistische, privatisierte Bewirtschaftung immer noch effektiver ist, als kollektivistische Methoden.
Am Holodomor kann man studieren, was passiert, wenn man Landwirtschaft kollektiviert.Aber zwischen kapitalistischer Maximalkonzentration und Kollektivierung mit Abschaffung des Eigentums (incl. des Eigentums an sich selbst) gibt es zum Glück noch Zwischenstufen.
"Noch mehr Internalisierung und es wird eng." Wirklich?
Zum Thema Miete ist eigentlich nur zu sagen dass ein erheblicher Teil dessen auf die gestiegenen Bodenwerte zurückzuführen ist , das zeigt die Preisentwicklung der Böden im Verhältnis zu den Baukosten in den letzten 40-50 Jahren , da gibt es krasse Diskrepanzen . Und jeder Eigentümer ist bestrebt (oder sogar gezwungen wegen hoher Kredite) dieses in Form von Mietsteigerungen abzubilden , obwohl die Bodenwerte ohnehin schon ein zusätzlicher Gewinn darstellt (Doppelverdienst).
Ausserdem werden bei kompletter Internalisierung aller Kosten an Umwelt bzw Menschen an anderer Stelle die Belastungen weniger werden oder fallen ganz aus , eine Auswirkung auf bsw auf die Steuerlast wäre mit Sicherheit bemerkbar.
Das wird immer vergessen bei dieser Diskussion , siehe die Penny Preis-Aktion vor ein paar Tagen, die geradezu dilletantisch erklärt wurde (ohnehin ein Werbegag).
Ein weiterer grosser Posten in Sachen Externalisierung besteht bei der leidigen Fleisch-Diskussion wo man eindeutig eine Quersubventionierung von Vegetarischer Produktion hin zum Fleisch diagnostizieren muss da der Landverbrauch alleine schon die Produktionskosten aller Nahrungsmittel belastet .
Spekulatives Horten von Böden:
Sie werden nicht glauben wieviele Konzerne so etwas betreiben was zwangsläufig die Nahrungsmittelpreise steigen lässt (Lidl praktiziert so etwas) . Hierbei gehe ich jetzt aus Zeitgründen nicht auf die Umwelteffekte ein die ebenfalls zulasten der "gesünderen" Nahrungsmittel gehen.
Nun wie Sie sehen gibt es sehr viele Möglichkeiten wie die Vermögensbildung von unten nach oben per Externalisierung funktioniert und stellt eine wahre Fundgrube für leistungslose Einkommen dar die auf die Grundbedürfnisse verteuernd wirkt.
Quantifizieren wäre eine anspruchsvolle Sache, wäre aber interessant!