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mehr als 1000 Beiträge seit 10.01.2003

Nichts hat der Medizin mehr Schaden zugefügt, ...

... als der Versuch, Gesundheit und Profitinteressen unter einen Hut zu bringen.

5 Thesen:

Gesundheit ist ein Zustand, in dem ein Mensch keiner Therapie bedarf.
Wer gesund ist, geht nicht zum Arzt. Wer gesund ist, braucht auch keine Kur und keine Therapie, lässt sich nicht röntgen oder in die Röhre schieben.
An einem gesunden Menschen verdienen weder Ärzte noch Apotheker noch Pharmaunternehmen etwas. Und damit bleibt der Profit aus.
Es wird seit Jahren versucht, Gesundheit umzudeuten und Gesunde dem Gesundheitssystem zuzuführen. Dazu gehört auch die Präventivmedizin, die das Ziel hat, "verborgene Erkrankungen" aufzudecken, bevor sie ausschlagen. Die Idee ist nicht falsch, die Umsetzung aber bedenklich: wer einmal im Gesundheitssystem seine Kreise zieht, kommt oft nicht mehr raus.
In der Corona-Krise wurde sogar die Beweislastumkehr bei der Gesundheitsfrage eingeführt: gesund ist nicht, wer sich gesund fühlt, sondern wer beweisen kann, nicht krank oder infiziert zu sein. Da niemand beweisen kann, dass er gesund ist, ist er also immer krank nach aktueller Sichtweise.

Geschäftsleute haben ein Interesse, Kundschaft zu binden.
Der beste Kunde ist der, der immer wieder ins Geschäft kommt. Und so sieht es auch aus in einem Gesundheitssystem, in dem alle Stellen sich als Unternehmer sehen, nicht aber dem Wohle des Patienten verpflichtet. Ärzte, die lieber einen Arzneimittelcocktail verschreiben, statt Therapien, Therapien, die länger laufen als nötig, immer schlechtere Diagnosefähigkeiten individueller Ärzte, die im Anschluss zu regelrechten Facharzt-Marathons führen - alles greift wie Zahnräder ineinander, damit ein Patient möglichst lange (oder für immer) im System bleibt. Und alle Stellen verdienen kräftig daran mit.
Am Ende ist der Patient, wenn er "genesen" ist, immernoch auf den Arzt angewiesen, der ihm weitere Medikamente verschreibt, um den erreichten Zustand beizubehalten. Ob das wirklich nötig ist oder ob andere Therapiemethoden nicht zu einem besseren Ergebnis geführt hätten, kann der Patient nicht beurteilen. Er ist drauf angewiesen, dass der Arzt im "besten Wissen und Gewissen" handelt. Aber wie soll das möglich sein, wenn der nicht mehr das Patientenwohl als oberste Priorität betrachtet, sondern die "Kundenbindung"?

Private Profitinteressen der Pharmaindustrie
Auf die Kundenbindung ging ich eben ein. Medikamente bedürfen einen Absatzmarkt. Sollen Umsätze gesteigert werden, müssen entweder die Preise für Medikamente steigern oder der Absatzmarkt wachsen. Der Absatzmarkt wiederum wächst nur, wenn der Kreis der Patienten wächst oder der individuelle Patient immer mehr Medikamente benötigt. Eine Alternativoption ist aber, Medikamente an Menschen zu verkaufen, die gar keine Patienten sind. Dazu gehören vor allen Dingen eben auch Medikamente, die der Präventivmedizin dienen, aber auch Impfungen.
Der Idealzustand aus Sicht der Pharmaindustrie wäre: jeder Mensch ein Patient, jeder Mensch ein Kunde.
Wir setzen enormes Vertrauen in einen ganz besonderen Wirtschaftszweig, der aufgrund seines Geschäftsmodells gar kein Interesse daran haben kann, dass seine Produkte Menschen heilen können. Denn gesunde Menschen sind keine Kunden.
Ein größeres Interesse besteht darin, die Menschen krank zu halten oder - böse Theorie - gar erst zu Patienten zu machen.

Die Impfmedizin liegt in der Theorie richtig
Unter Laborbedingungen einen Menschen mit bestimmten Erregern zu infizieren, damit das Immunsystem trainiert wird, ist in der Theorie richtig. Denn mancher Erreger auf der Welt ist lebensgefährlich, schafft er es erst einmal, das Immunsystem zu überwinden. Das Immunsystem dagegen aufzubauen, ist also richtig.
Allerdings hat man irgendwann in den letzten zwei, drei Dekaden diesen Weg verloren, denn sonst würde zum einen gelten "nur so viel wie nötig, nie so viel wie möglich" zu impfen, zum anderen würde auf Experimente verzichtet und nicht ständig an den Rezepturen gearbeitet. Warum muss ein bewährter Impfstoff immer neu verändert werden, wenn er doch bereits seine Effektivität bewiesen hat?
Warum, so meine naive Frage, kann man beispielsweise nicht heute den gleichen Masernimpfstoff verimpfen, den ich vor 38 Jahren erhalten habe? Der war übrigens das gleiche Zeug, den meine Mutter nochmal 20 Jahre davor bekommen hat. Damals, in der DDR, da konnte man der Pharmaindustrie kaum Profitabsicht vorwerfen, also wurden Impfstoffe nicht ständig aus schutzrechtlichen Gründen modifiziert.
In der Theorie liegt die Impfmedizin richtig. Aber weil Profit über Patientenwohl steht, werden Vakzine ständig verändert, damit sie weiterhin von staatlichen Schutzmaßnahmen profitieren und nicht Generika werden. Und mit jeder Veränderung steigt das Potential von unerwünschten Nebenwirkungen.

Gesundheit ist eine Frage des Allgemeinwohls
Selbst wenn Impfstoffe keinem Patentschutz mehr unterliegen, ist bei privaten Pharmaunternehmen der Profitgedanke von höherer Priorität als das Patientenwohl. Impfstoffe, die keine Schutzmaßnahmen kennen, werden nicht entwickelt und nicht verkauft. Bestehende Impfstoffe, die als Generika verkauft werden müssen, werden ohne Ersatz vom Markt genommen. Denn es ist schlichtweg nicht profitabel, Generika zu verkaufen.
Da private Unternehmen nicht dem Allgemeinwohl verpflichtet werden können - und Gesundheit ist Teil des Allgemeinwohls - wäre der logische Schluss, Pharmaunternehmen wahlweise per Gesetz zu Non-Profit-Gesellschaften zu reformieren oder unter staatliche Aufsicht zu stellen oder grundsätzlich zu verstaatlichen. Ob ein staatliches Pharmaunternehmen aber leistungsfähig genug ist, um dem Allgemeinwohl zu dienen, ist eine relevante Frage für einen ganz eigenen Themenkomplex. Das oberste Ziel sollte "Patientenwohl" sein, d.h. pharmazeutische Produkte müssen zuvorderst der Heilung dienen, dann der Verhinderung von Krankheit und erst zuletzt der Dauermedikation chronischer Krankheiten, so keine permanente Alternative zur Heilung besteht.

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