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  • jsjs

mehr als 1000 Beiträge seit 25.12.2019

Patente *ermöglichen* gar nichts

Ein Patent wird auf fertiges Produkt, eine fertige Produktidee gewährt. Geschützt wird nicht vor Nachbau und/oder Verfälschung der zugrundeliegenden Idee, geschützt wird das Verwertungsinteresse.

Das ist m.E. ein grundlegender Widderspruch zum Wissen. Wissen ist allgemein. Es ist egal, wer etwas herausgefunden hat, wer etwas zur technischen Reife gebracht hat. Ist das Wissen in der Welt, ist es für jedermann zugänglich. Es wird eben nicht das Wissen geschützt - dazu müßte man es geheimhalten.
Geschützt wird das Verwertungsinteresse, indem dem Eigentümer des Patents die exklusive Verwertung per staatlicher Gewalt gewährt wird.

Nehmen wir an, ein Forscher entwickelt ein hochwirksames Medikament gegen Krebs. In den Feuilletons würde das Sieg über die Geißel der Menschheit abgefeiert werden. Auf den Wirtschaftsseiten sähe das etwas anders aus. Da würde man sich anschauen, welche Firma davon wie betroffen ist. Die Aktienkurse des Herstellers würden steigen, weil sich Geldbesitzer ein gutes Geschäft versprechen, eine satte Dividende, wenn sie dort einsteigen.
Andere Aktienkurse würden fallen, weil diese Firmen ein Geschäft mit der Abwicklung von Krebspatienten machen. etc..

Kurz: es geht ums Geschäft, um was auch sonst. Mag ja sein, dass der ein oder andere Forscher ehrbare Motive hat, den Menschen helfen will. Im Prinzip ist den Unternehmen aber egal, ob sie Kampfstoffe oder Medikamente herstellen. Hauptsache der Gewinn stimmt.

***

Forschung ist aufwändig und braucht Ressourcen. Es wäre von daher sinnvoll, wenn sich Forscher regelmäßig austauschen, ihr Wissen teilen. Aber das wäre natürrlich geschäftsschädigend.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.05.2021 10:50).

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