...wird da wohl einerseits die Reflektionsfähigkeit und andererseits die Bereitschaft der Durchschnittsamerikaner, dich auf so etwas einzulassen:
Es bleibt also zu hoffen, dass das Publikum "Oppenheimer" nicht nur als Porträt eines Mannes, sondern einer ganzen Nation sieht. Denn Nolan hat – mit Hilfe von Bird und Sherwin – den US-Amerikanern die Gelegenheit gegeben, über Werte nachzudenken, dank derer die verheerendsten Folgen menschlichen Ehrgeizes kontrolliert werden könnten.
Des weiteren bezweifele ich deren Verständnis für oder auch nur Akzeptanz von den genannten Werten. insbesondere des Rechtes auf Dissens:
Diese Werte sind immer und jederzeit die Unterstützung der Wissenschaft, die Achtung von Wissenschaftlern und das Engagement für das Recht auf einen staatsbürgerlichen Dissens.
Mal ganz abgesehen von der nicht ganz unproblematischen Geschichte der "dissenters" im angelsächsischen Raum läuft so etwas doch diametral der typisch britisch-amerikanischen Tradition des Jingoismus und seiner spezifisch amerikanischen Abwandlung entgegen. Um da die historische Wurzel direkt zu zitieren:
...Wir haben die Schiffe dazu,
Wir haben die Männer,
Und wir haben auch das Geld
Wir haben schon gegen den Bären gekämpft,
und solange wir Briten sind, ist es richtig...
Anmerkung: Und natürlich auch die (Atom-)Bomben.
(Quelle dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Jingoismus)
Und mir persönlich ist es auch herzlich egal, ob durch diese klare Benennung dessen irgendwelche Transatlantiker-Gewächse mich als "antiamerikanisch" oder "putinesk" oder ganz klassisch amerikanisch "schwulen Kommunisten" oder was auch immer zu verunglimpfen versuchen. Die können von mir aus gerne mitsamt Ihrer Propaganda und ihrem Lobbyismus nach Trumpistan verschwinden.
TL:DR- Ich bezweifele stark, daß viele Amerikaner die o.g. Gelegenheit (s. erstes Zitat) auch wahrnehmen werden. Und noch weniger, daß die daraus Schlüsse ziehen.