Tag auch!
Meine Zustimmung dafür, daß man sich nicht auf eine Quelle und eine
Betrachtungsweise einschießen sollte. Manchmal wird mir das
Öl-Geblubber auch etwas mulmig.
Aber der von Dir aufgeführte Artikel ist -- Tschuldigung -- eine
Luftnummer. Außer dem Vorwurf, die Anhänger der Öltheorie machten es
sich zu einfach (wo ich noch zustimmen würde), stellt er lediglich
eine Gegenthese in den Raum und wiederholt die Worthülsen aus dem
Weißen Haus.
Eine plausiblere und differenziertere Analyse bietet er auch nicht.
Die Behauptung, die Amis seien durch die Terroranschläge "geläutert"
und hätten wirklich vor, der arabischen Welt die Demokratie zu
bringen, nehme ich dieser Regierung schlichtweg nicht ab.
Die alten Kader aus Geheimdiensten und Industrie. Die gleichen
subtilen Methoden. Die Unterstützung und Ausbildung der Kurdischen
"Opposition" zum Beispiel schafft doch nur wieder Warlords, die
erstmal für die Guten kämpfen, aber dann die neue Macht doch nicht
abgeben wollen.
Ich sehe absolut keinen Unterschied am Vorgehen der USA verglichen
mit der Zeit vor den Anschlägen (abgesehen davon, daß sie aggressiver
auftreten). Ein Wechsel der Denkweise sollte sich nicht nur in Worten
zeigen, sondern auch in Taten.
In Afghanistan war man ja sehr daran interessiert, die Taliban
loszuwerden. Das war aber auch schon alles. Einen auch nur
ansatzweise ernstzunehmenden Versuch, so etwas wie Stabilität (von
Demokratie mal ganz zu schweigen) dort zu etablieren, kann ich beim
besten Willen nicht erkennen. Sollen sich doch andere darum kümmern.
In der Hauptstadt schafft es die Handvoll deutscher Soldaten, mit Ach
und Krach so etwas wie öffentliche Ordnung zu schaffen. In der
Provinz regieren und kämpfen die Warlords wie eh und je. Aber das ist
offensicht kein Problem mehr, jedenfalls nicht so dringend, daß man
was degegen unternehmen täte.
Wenn sie wirklich die Demokratie bringen wollen, dann ist die
Durchführung so erbärmlich stümperhaft, daß sie's wirklich lassen
sollten. Aber so dumm kann nichtmal die momentane amerikanische
Regierung sein, deshalb auch meine Weigerung, die Demokratisierung
ernst zu nehmen. Allenfalls kaufe ich ihnen noch eine Einstellung wie
zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen (von denen die eine halt ölig
wäre) ab. Wobei sich dann die Frage stellt, welche Fliege größer ist
und ob man vielleicht die eine nicht ganz so wichtig nimmt wie die
andere.
Ich frage mich, ob Saddam vielleicht manchmal vor dem Spiegel steht
und ruft "Was habe ich, was andere nicht haben?!!"
Massenvernichtungswaffen? Haben andere auch (wenn er überhaupt
nennenswerte Massen davon hat). Aber dann täte es ja auch eine
Entwaffnung. Die ganze Aktion war aber von Anfang an auf einen
"Regimewechsel" fixiert. Die angeblichen Beweise sind für mich nicht
existent, solange sie nichtmal den Inspektoren zugänglich gemacht
werden. Man könnte ihnen ja einen Tip geben, und dann suchen sie halt
"zufällig" mal in dieser Fabrik oder jenem Lager. Aber das scheint
alles so unglaublich kompliziert zu sein, daß die UN-Experten damit
hoffnungslos überfordert wären. Vom gemeinen Volke mal ganz zu
schweigen.
Um mal zum Schluß zu kommen, ich schließe nicht aus, daß es noch
andere Fliegen gibt. Ich denke aber, daß die demokratische eher klein
und schmächtig ist.
Beste Grüße
Ugglan
PS: Wer Sarkasmus findet, bekommt ein Fleißkärtchen.
Meine Zustimmung dafür, daß man sich nicht auf eine Quelle und eine
Betrachtungsweise einschießen sollte. Manchmal wird mir das
Öl-Geblubber auch etwas mulmig.
Aber der von Dir aufgeführte Artikel ist -- Tschuldigung -- eine
Luftnummer. Außer dem Vorwurf, die Anhänger der Öltheorie machten es
sich zu einfach (wo ich noch zustimmen würde), stellt er lediglich
eine Gegenthese in den Raum und wiederholt die Worthülsen aus dem
Weißen Haus.
Eine plausiblere und differenziertere Analyse bietet er auch nicht.
Die Behauptung, die Amis seien durch die Terroranschläge "geläutert"
und hätten wirklich vor, der arabischen Welt die Demokratie zu
bringen, nehme ich dieser Regierung schlichtweg nicht ab.
Die alten Kader aus Geheimdiensten und Industrie. Die gleichen
subtilen Methoden. Die Unterstützung und Ausbildung der Kurdischen
"Opposition" zum Beispiel schafft doch nur wieder Warlords, die
erstmal für die Guten kämpfen, aber dann die neue Macht doch nicht
abgeben wollen.
Ich sehe absolut keinen Unterschied am Vorgehen der USA verglichen
mit der Zeit vor den Anschlägen (abgesehen davon, daß sie aggressiver
auftreten). Ein Wechsel der Denkweise sollte sich nicht nur in Worten
zeigen, sondern auch in Taten.
In Afghanistan war man ja sehr daran interessiert, die Taliban
loszuwerden. Das war aber auch schon alles. Einen auch nur
ansatzweise ernstzunehmenden Versuch, so etwas wie Stabilität (von
Demokratie mal ganz zu schweigen) dort zu etablieren, kann ich beim
besten Willen nicht erkennen. Sollen sich doch andere darum kümmern.
In der Hauptstadt schafft es die Handvoll deutscher Soldaten, mit Ach
und Krach so etwas wie öffentliche Ordnung zu schaffen. In der
Provinz regieren und kämpfen die Warlords wie eh und je. Aber das ist
offensicht kein Problem mehr, jedenfalls nicht so dringend, daß man
was degegen unternehmen täte.
Wenn sie wirklich die Demokratie bringen wollen, dann ist die
Durchführung so erbärmlich stümperhaft, daß sie's wirklich lassen
sollten. Aber so dumm kann nichtmal die momentane amerikanische
Regierung sein, deshalb auch meine Weigerung, die Demokratisierung
ernst zu nehmen. Allenfalls kaufe ich ihnen noch eine Einstellung wie
zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen (von denen die eine halt ölig
wäre) ab. Wobei sich dann die Frage stellt, welche Fliege größer ist
und ob man vielleicht die eine nicht ganz so wichtig nimmt wie die
andere.
Ich frage mich, ob Saddam vielleicht manchmal vor dem Spiegel steht
und ruft "Was habe ich, was andere nicht haben?!!"
Massenvernichtungswaffen? Haben andere auch (wenn er überhaupt
nennenswerte Massen davon hat). Aber dann täte es ja auch eine
Entwaffnung. Die ganze Aktion war aber von Anfang an auf einen
"Regimewechsel" fixiert. Die angeblichen Beweise sind für mich nicht
existent, solange sie nichtmal den Inspektoren zugänglich gemacht
werden. Man könnte ihnen ja einen Tip geben, und dann suchen sie halt
"zufällig" mal in dieser Fabrik oder jenem Lager. Aber das scheint
alles so unglaublich kompliziert zu sein, daß die UN-Experten damit
hoffnungslos überfordert wären. Vom gemeinen Volke mal ganz zu
schweigen.
Um mal zum Schluß zu kommen, ich schließe nicht aus, daß es noch
andere Fliegen gibt. Ich denke aber, daß die demokratische eher klein
und schmächtig ist.
Beste Grüße
Ugglan
PS: Wer Sarkasmus findet, bekommt ein Fleißkärtchen.