Artur_B schrieb am 02.08.2022 08:58:
Mark Bering schrieb am 01.08.2022 12:31:
Artur_B schrieb am 01.08.2022 11:55:
Der Punkt kommt, an dem feststeht, dass Erneuerbare dann doch billiger gewesen wären.
Einfach mal nachrechnen hilft:
PV Anlage mit 5 kWp kostet ca. 8k €. Eine Familie mit 4 Personen benötigt ca. 4500kWh Strom im Jahr. Das sind ungefähr 12,3kWh am Tag. Jetzt benötigst Du noch einen Speicher, nehmen wir mal an man 5 Tage Speicher im Winter würden ausreichen (was es definitiv nicht tut, nicht mal 21 Tage Speicher wären ausreichend)
1kWh Speicher kostet ca. 500€, sind dann also noch mal 61 x 500€ = 30.500€, Bist Du also bei 38.500€. Dazu kommt noch Wartung und Reperatur. Nehmen wir mal an im Schnitt 200€ im Jahr. In 20 Jahren also noch mal 4000€.Jetzt bist du 42500€ in 20 Jahren. In 20 Jahren brauchst Du 20sx4500kWh = 90.000kWh. 42500€ / 90000kWh = 0,47€ pro kWh.
Jetzt bin ich gespannt wie Du das schön rechnest (denn ich habe schon sehr schön gerechnet ) das EE billiger sind als Kohle, Gas oder was auch immer.
Jetzt hast Du das Ganze mit den derzeit noch teuren Stromspeichern unwirtschaftlich gerechnet.
Was soll denn eine Betrachtung auf Haushaltsebene? Es ging darum, was der Staat tun kann. Erneuerbare liefern den Strom für ca. 7 Cent pro KWh und die Minderheit des Stroms, die gespeichert werden muss, ändert daran nichts Wesentliches. Ich plädiere hier immer für Power-To-Gas. Wenn man da einen WEirkungsgrad von nur 30 Prozent bei der Rückverstromung ansetzt (in Wirklichkeit ist er besser), ist man bei 21 Cent.Spottbillig in diesem Umfeld.
Jetzt wo die Inflation kommt, musst Du eher mit steigenden Speicherpreisen rechnen. Auf Haushaltsebene deshalb, weil wenn Du die Speicherung extern machst, ist sie vielleicht etwas billiger, aber du brauchst dann die ganze Netzinfrastruktur (welche auch noch ausgebaut werden muss). Steuern, Netzentgelte und andere Umlagen machen über 70% Des Strompreises aus. Du vergisst bei P2G müssen dann auch die Kraftwerke betrieben werden, die Rückverstromung hat auch keinen tollen Wirkungsgrad. Genau deshalb wurden bisher kaum Speicher gebaut. Es ist einfach billiger den überproduzierten Strom weg zuwerfen oder sogar noch mit negativen Preisen zu verkaufen und den nötigen Strom bei Bedarf für 4-8ct / kWh neu zu produzieren. Die Ausnahme davon sind private Speicher, denn selbst wenn ich mit einem Speicher auf 20ct/kWh komme ist es immer noch besser als 30ct vom Netzbetreiber. Aber nur auf Kosten der Allgemeinheit. Denn für den selbst erzeugten Strom zahle ich weder Steuern noch Netzentgelte zu lasten anderer auf die das dann umgelegt wird. Auch deshalb steigen die Stromkosten in Deutschland. Es gibt immer mehr die selbst Strom erzeugen und die Fixkosten werden immer mehr auf andere Verbraucher umgelegt.
Das wird auf Dauer nicht funktionieren. Das hat auch der Staat gemerkt, weshalb die EEG Umlage jetzt im Staatshaushalt versteckt wird (sonst würde gleich jedem auffallen das E-Autos auf 100km teurer sind, wenn man nicht eine eigene PV Anlage hat für die man ja keine steuern und Netzentgelte zahlen muss). Und das wird immer weiter so gehen und die Leute werden sich irgendwann wundern warum der Staat immer mehr Steuereinnahmen braucht.