Lobotomierter schrieb am 15. August 2005 15:14
> wieviel energie wird eigentlich benötigt, um eine bestimmte menge
> energie zu erzeugen? ich meine gelesen zu haben, dass man heute bei
> oel zur foerderung von 10 barrel bereits ein barrel benoetigt,
> während das verhältnis in den 1940er Jahren noch bei 100:1 gelegen
> haben soll. wenn man jetzt wegen des höheren ölpreises
> "unwirtschaftlichere" quellen anzapft (wie etwa ölsande etc.), dürfte
> das verhältnis noch schlechter werden, was bedeuten würde, das diese
> gar nicht so ergiebig sind, weil ein immer groesserer teil des oels
> fuer die oelfoerderung selbst eingesetzt werden muss.
Eine solche Berechung aufzustellen ist verdammt schwierig weil das öl
viele hände wechselt bevor es als fertiges produkt auf dem Ladentisch
landet. Ein großteil dieser hände sind dabei semi-staatliche
Unternehmen welche hierüber sehr wenig info veröffentlichen.
Bei dem öl-sand ist eine solche abschätzung möglich weil das teer
überhaupt erst transportiert werden kann nach dem es in ein
leichteres öl umgewandelt worden ist. Sprich diese energieintensive
Umwandlung passiert zentral in einer einzigen raffinerie und irgend
eine einzelne firma ist effektiv verantwortlich für alles. Dort ist
es relativ einfach den energie input von den Gasleitungen und des
Stromnetzes aufzuaddieren und mit dem Brennwert des verkauften öles
zu vergleichen.
Worauf aber weiterhin hingewiesen werden muss, ist dass das
"leichtere", raffinierte, öl welches die Kanadischen Felder verlassen
immer noch extrem schweres zeug ist. Von daher ist der WTI preis
(leichte öle mit wenig schwefel) relativ irrelevant weil das öl wie
es die Kanadischen Felder verlässt praktisch wertlos ist.
Dies kann man auch daran sehen, dass der Preisindex für schwere öle
sich im moment nur seitlich bewegt. Es sind im Moment nur die
leichten öle mit wenig schwefel welche da im Preis so sehr nach oben
schießen.
Es ist von daher auch völlig falsch zu sagen es gäbe keine
produktionstechnische Engpässe, so wie es etliche Finanzinstitute
sagen. Die setzen nämlich sämtlich produziertes öl mit diesen
leichten ölen gleich und sagen:
"Sieht her! In der Welt gibt es Produktionskapazitäten für X+1
billionen Barrel während der Verbrauch nur bei X billionen Barrel
liegt."
Diese Leute verkennen vollkommen, dass öl nicht immer gleich öl ist.
Aufgrund der neueren Autoemissionsgrenzen in Europa wie auch in den
USA braucht man nämlich fast ausschließlich nur leichte öle mit wenig
schwefel. Alles andere ist praktisch wertlos weil es extrem
kostenintensiv umgewandelt werden müsste.
> teures oel wird ausserdem nicht nur für das autofahren folgen haben.
> auch so elementare dinge wie die lebensmittelherstellung sind heute
> von fossilen energien abhängig, etwa die kunstdüngerproduktion.
Die gesammte Chemieindustie verbraucht soweit ich weiß weniger als 1%
des öles. Dies ist einerseits ein hoffnungsschimmer, weil das öl fur
diese Sparte selbst für die übernächste Generation nicht ausgehen
sollte. Andererseits ist es aber auch depriemierend zu sehen, dass
dieser wunderbarer Rohstoff effektiv nur verbrannt wird und nicht
nützlicher eingesetzt wird.
Bei Erdgas übrigens bin ich mir relativ sicher dass da die
Chemieindustrie ein bedeutender Verbraucher ist.
> wieviel energie wird eigentlich benötigt, um eine bestimmte menge
> energie zu erzeugen? ich meine gelesen zu haben, dass man heute bei
> oel zur foerderung von 10 barrel bereits ein barrel benoetigt,
> während das verhältnis in den 1940er Jahren noch bei 100:1 gelegen
> haben soll. wenn man jetzt wegen des höheren ölpreises
> "unwirtschaftlichere" quellen anzapft (wie etwa ölsande etc.), dürfte
> das verhältnis noch schlechter werden, was bedeuten würde, das diese
> gar nicht so ergiebig sind, weil ein immer groesserer teil des oels
> fuer die oelfoerderung selbst eingesetzt werden muss.
Eine solche Berechung aufzustellen ist verdammt schwierig weil das öl
viele hände wechselt bevor es als fertiges produkt auf dem Ladentisch
landet. Ein großteil dieser hände sind dabei semi-staatliche
Unternehmen welche hierüber sehr wenig info veröffentlichen.
Bei dem öl-sand ist eine solche abschätzung möglich weil das teer
überhaupt erst transportiert werden kann nach dem es in ein
leichteres öl umgewandelt worden ist. Sprich diese energieintensive
Umwandlung passiert zentral in einer einzigen raffinerie und irgend
eine einzelne firma ist effektiv verantwortlich für alles. Dort ist
es relativ einfach den energie input von den Gasleitungen und des
Stromnetzes aufzuaddieren und mit dem Brennwert des verkauften öles
zu vergleichen.
Worauf aber weiterhin hingewiesen werden muss, ist dass das
"leichtere", raffinierte, öl welches die Kanadischen Felder verlassen
immer noch extrem schweres zeug ist. Von daher ist der WTI preis
(leichte öle mit wenig schwefel) relativ irrelevant weil das öl wie
es die Kanadischen Felder verlässt praktisch wertlos ist.
Dies kann man auch daran sehen, dass der Preisindex für schwere öle
sich im moment nur seitlich bewegt. Es sind im Moment nur die
leichten öle mit wenig schwefel welche da im Preis so sehr nach oben
schießen.
Es ist von daher auch völlig falsch zu sagen es gäbe keine
produktionstechnische Engpässe, so wie es etliche Finanzinstitute
sagen. Die setzen nämlich sämtlich produziertes öl mit diesen
leichten ölen gleich und sagen:
"Sieht her! In der Welt gibt es Produktionskapazitäten für X+1
billionen Barrel während der Verbrauch nur bei X billionen Barrel
liegt."
Diese Leute verkennen vollkommen, dass öl nicht immer gleich öl ist.
Aufgrund der neueren Autoemissionsgrenzen in Europa wie auch in den
USA braucht man nämlich fast ausschließlich nur leichte öle mit wenig
schwefel. Alles andere ist praktisch wertlos weil es extrem
kostenintensiv umgewandelt werden müsste.
> teures oel wird ausserdem nicht nur für das autofahren folgen haben.
> auch so elementare dinge wie die lebensmittelherstellung sind heute
> von fossilen energien abhängig, etwa die kunstdüngerproduktion.
Die gesammte Chemieindustie verbraucht soweit ich weiß weniger als 1%
des öles. Dies ist einerseits ein hoffnungsschimmer, weil das öl fur
diese Sparte selbst für die übernächste Generation nicht ausgehen
sollte. Andererseits ist es aber auch depriemierend zu sehen, dass
dieser wunderbarer Rohstoff effektiv nur verbrannt wird und nicht
nützlicher eingesetzt wird.
Bei Erdgas übrigens bin ich mir relativ sicher dass da die
Chemieindustrie ein bedeutender Verbraucher ist.