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Avatar von notting
  • notting

mehr als 1000 Beiträge seit 01.06.2004

Irreführung im Artikel

Besserverdienende haben demnach tendenziell längere Arbeitswege, pendeln häufiger und weisen höhere "sonstige Werbungskosten" auf.

Und viele andere werden z. B. über das Bürgergeld subventioniert. Außerdem können Besserverdiener auch nix dafür, wenn ihre Jobs sinnlos in Großstädten konzentriert werden, was die Wohnungssituation dort weiter verschärft.
Habe selbst fast 10 Jahre unter Kettenzeitverträgen gelitten. 1x dachte ich ich werde entfristet -> wurde nicht verlängert. >1,5 Jahre Jobsuche. Hatte mehrere Bewerbungsgespräche, keiner wollte ähnl. wie mein vorheriger Arbeitgeber bezahlen unter Berücksichtigung des effektiven Stundenlohns und der Fahrtkosten. Am Ende wieder ähnl. weit entfernter Job, nur ganz andere Richtung. Erst dank Corona habe ich Home-Office bekommen.

Rund 60 Prozent der Steuerpflichtigen profitieren gar nicht von der Entfernungspauschale, da sie unter dem Werbungskostenpauschbetrag bleiben.

1. Durch die Mobilitätsprämie kriegen auch Geringverdiener was.
2. Und wieviele % der Steuerpflichtigen profitieren von subventionierten ÖPNV-Tickets nur deswegen, weil sie es sich leisten können ÖPNV-günstig wohnen zu können?

Zweite Möglichkeit: Mit einem einkommensunabhängigen Mobilitätsgeld bekämen alle Pendlerinnen und Pendler den gleichen Betrag pro Entfernungskilometer gutgeschrieben, was die Verteilungswirkung des Instruments verbessern könnte.

IMHO ist man wg. der Mobilitätsprämie schon zieml. nahe dort dran.

Dritte Option: Eine ÖPNV-abhängige Pauschale könnte die aus Klimaschutzgründen angestrebte Verlagerung des Verkehrs zu Bus und Bahn fördern, denn der Pkw-Pendelverkehr würde dann deutlich geringer subventioniert. Absetzbar wären nur noch Kosten in Höhe des Deutschlandtickets, abgesehen von Fällen, in denen die Nutzung von Bus und Bahn nicht möglich oder zumutbar wäre.

Was ist "zumutbar"? Wieviel unverschuldet verpasste Anschlüsse inkl. dem Bus sind zumutbar, da die oft in 1h Verspätung münden? Selbst 15min mehr pro Strecke heißt eine halbe Stunden weniger pro Tag arbeiten zu können. Eine halbe Stunde weniger am Tag arbeiten können entspr. pro Monat deutl. mehr als einen Arbeitstag Überstunden, den man dann eben nicht zusätzl. freinehmen kann, sodass man garnicht fahren muss.
Außerdem braucht man eh ein Auto, wenn mal wieder gestreikt wird, sich jmd. vor den Zug schmeißt (hatte an meiner vorherigen Stelle ein Arbeitskollege mind. 1x/Monat auf einer ICE-Verbindung von ca. 0,5h), etc.

"Die Entfernungspauschale wurde zuletzt gleich zwei Mal angehoben", betont Matthias Runkel, Leiter Verkehrs- und Finanzpolitik beim FÖS. [...] "Das wirkt dem Klimaschutz direkt entgegen und ist auch als soziale Ausgleichsmaßnahme nicht geeignet."

Quatsch, man kann sich dadurch eher ein E-Auto leisten, mit dem man eben
- mehr Überstunden -> zusätzl. freie Tage machen kann
- weniger Umwege fährt als mit dem ÖP(N)V
- die Straße weniger schädigt als Busse (https://de.wikipedia.org/wiki/Vierte-Potenz-Gesetz, bzw. Schienen brauchen mehr Platz und ich wüsste auch keine nachhaltige Lösung wie sie insb. bei Tram-Schienen nicht Radfahrer gefährden
- effizienter der Innenraum beheizt werden kann (Sitz-/Lenkrad-Heizung, macht das mal bei Stehlplätzen
- die Türen gehen beim Auto nicht so oft auf und zu, was die Klimaanlage kompensieren muss
- ggf. wird durch E-Auto-Überschussladung das Stromnetz entlastet. Sonst bräuchte man mehr stationäre Akkupuffer, die zudem aus Kostengründen meist eine geringere Energiedichte haben.

notting

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