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  • Menarfin

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Re: BGM-109 Tomahawk statt ICBM. Doch ist immer ein Risiko dabei.

Aletheius la Dyaus Pitar schrieb am 05.02.2020 11:34:

Steht in der Spezifikation ...

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Interkontinentalrakete

Nur reicht es für eine Eskalation aus, wenn mal der Datenfluss des beobachtenden Satelliten zufällig in diesem Moment aus technischen Gründen (Weltraumschrott oder aehnlichem) ausfällt.

Was steht dazu in der Spezifikation und was widerspricht dabei dem was ich geschrieben habe?

Wie unterscheidet man dann eine ICBM von einer Tomahawk?

Setzt man darauf, dass "die anderen" mehrere Satelliten haben, die das weiterhin verifizieren werden?

Der Start einer mehrstufigen Rakete ist offenbar von den Sateliten zu erkennen, die koennen offenbar sogar zwischen MRBM und ICBM unterscheiden. Wie das im einzelnen passiert ist auch recht unerheblich. Aber ein Marschflugkoerper ist etwas vollkommen anderes, der wird genauso aufgeklaert wie ein Flugzeug weil er aehnlich schnell fliegt und auch sonst von der Erscheinung her einem Flugzeug aehnelt. Er fliegt auch genauso hoch wie ein Flugzeug. Ich kann den Marschflugkoerper also auch genauso wie ein Flugzeug bekaempfen.

MRBM oder noch staerker ICBM fliegen aber anders, die verlassen die Athmosphaere. Dort erreichen die Sprengkoepfe eine Hoehe von 1000km und mehr. Die werden auf eine stark eliptische Umlaufbahn geschossen die nicht stabil ist und den Sprengkopf wieder zurueck in die Athmosphaere befoerdert. Weil man vor dem Wiedereintritt nicht weiss wie genau die Flugbahn des Sprengkopfes berechnet wurde kann man auch nicht sagen ob mit dem Sprengkopf nur so etwas unwichtiges wie Teheran ausgeloescht werden soll oder ob das ganze ueber der Einsatzzentrale der russischen Nuklearstreitkraefte abgeladen wird. Das geht erst dann wenn es zu spaet ist.

Koennte man wenigstens vorhersagen ob in den Sprengkoepfen Atombomben drin stecken oder vielleicht doch nur konventionelle Bomben waere das auch schon ein Vorteil. Mit konventionellen Waffen kann man naemlich zumindest die russischen und chinesischen zentralen Strukturen nicht zerstoeren. Da koennte man erstmal abwarten wo wirklich das Ding runterkommt.

Aber darauf basiert ja das Prinzip der Taeuschkoerper: Die Dinger fliegen ballistisch, man kann nicht anhand der Ausstossmenge beim Antrieb oder sonstigem Flugverhalten erahnen ob das Ding was da im Anflug ist einfach garnichts tut oder den weltweiten nuklearen Krieg einlaeutet. Solange die Form und grob die Masse stimmen ist da keine Entscheidung moeglich bis zur Explosion.

Eine aktuelle Trident 2 kann bis zu 14 W88 Sprengkoepfe tragen mit jeweils bis zu 475kt Sprengkraft. Mit nur zwei oder drei dieser Raketen kann man also durchaus die Befehlskette auch von hochgeruesteten Staaten wie Russland oder China empfindlich treffen. Aus diesem Grund ist schon ein Start dieser Dinger extrem gefaehrlich und wuerde als unangekuendigter Start in jedem Fall massive Gegenmassnahmen ausloesen. Da nutzt es nichts mehr wenn STRATCOM dann irgendwann erklaert dass die Dinger ja nur den boesen Mullah plattmachen sollen.

MfG
Menarfin

PS: Zu spaet gesehen dass der Link auf die ICBM falsch war und auf die Tomahawk zeigen sollte. Das aendert aber nichts grundsaetzliches an dem was ich geschrieben habe.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.02.2020 12:47).

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