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Schubladen

offene Haustuer schrieb am 22. Mai 2003 11:57

> Leo_Plegger schrieb am 22. Mai 2003 11:20
>
> > Können _wir_ uns beklagen über das Verhalten der
> > USA uns gegenüber?
>
> Ja. Und das ohne Scherz. Ich lebe hier im "alten
> Europa", und Herr Rumsfeld hat D mit Libyen und Syrien
> in eine nicht wünschenswerte Schublade gesteckt.

Mit Libyen und Kuba, glaub ich. Herr Rumsfeld hat damals die
Mitglieder der Vereinten Nationen bezgl. ihrer Haltung zu den
amerikanischen Plänen gegenüber dem Irak in Gruppen aufgeteilt, die
gleiches Verhalten zeigen. Es war nicht seine Schuld, dass das
Verhalten der deutschen Regierung zu dieser Zeit nur dem der
libyschen und er kubanischen ähnelte: Totalverweigerung. Lange hat
dieser Zustand dann auch nicht angehalten, man scheint in der
Regierung die Botschaft besser verstanden zu haben als in der
Bevölkerung dieses Landes.

> Um es genau zu sagen: die US-Regierung behandelt
> Deutschland respektive unsere Regierung momentan
> wie den letzten Abschaum.

"Der letzte Abschaum", geh mir weg damit. Ich kann's nicht mehr
hören, dauernde Übertreibungen, immer die maximale Vokabel
heraussuchen um nur auch klar zu machen, dass man soooo ungerecht
behandelt wird - crap.

Mag sein, dass deutsche Regierung und Bevölkerung sich vor dem Krieg
ganz ungeheuer einig waren, dass es nicht ausreichte, dagegen zu
sein, sondern dass man es an die ganz grosse Glocke hängen und eine
internationale Krise anstossen müsse.

Na gut, ich bin da eine Minderheit und kann es nicht ändern. Nur,
jetzt den Erstaunten zu geben und sich wundern, dass die Amerikaner
eine weniger leichtfertige Sicht auf die Sabotage ihrer (von ihnen
als vital betrachteten) Pläne haben als Bundeskanzler und Co., das
finde ich lächerlich. Wenn man den Alphawolf herausfordert sollte man
sich nicht wundern, wenn der die Herausforderung annimmt.

Gut wäre es gewesen, sich einen Plan zu machen, bevor man den
Fehdehandschuh wirft, wie man in dieser Auseinandersetzung sich
verhält und was auf einen zukommen könnte. Noch besser, wenn man sich
vorher Mittel geschaffen hätte, die Auseinandersetzung mit Aussicht
auf Erfolg führen zu können. Stattdessen scheinen VOLK und REGIERUNG
gedacht zu haben, alles halb so wild, danach wird es schon wieder so
werden wie zuvor. Tja, anscheinend nicht ohne weiteres.

> Und das hat auch wirtschaftliche Folgen für uns
> (Geschäftsbeziehungen mit den USA).
> Jüngstes Beispiel: Bush zu Besuch in Deutschland,
> besucht aber demonstrativ nicht SPD-Schröder sondern
> CDU-Koch...

Eben. Schröder sollte gehen. Eine eitle, egozentrische Spielernatur
an der Spitze der deutschen Regierung ist eine suboptimale Besetzung.
Kohl war schon scheisse, aber noch nicht mal der hat uns aus dermaßen
eigensüchtigen Gründen Probleme bereitet wie der derzeitige Kanzler.
Gegen die Folgen seiner Politik sind Kohls schwarze Millionen ein
Klacks.

> > Wo also ist der Schrecken, von dem du redest?
>
> Nicht im alten Europa, sondern in den USA, genauer gesagt,
> im Weissen Haus.
>
> Es geht nicht darum, ob ein Diktator (Hussein) jetzt
> nicht mehr am Ruder ist, sondern darum, dass das
> militärisch mächtigste Land, das es jemals auf der Erde
> gab, macht, was es will,

Wenn dieser Wille zum Sturz der Diktatoren führt finde ich das nicht
ganz so schrecklich.

> sich einen Sch...dreck um die Meinung anderer kümmert,

und sich deshalb ein halbes Jahr in der UNO rumschlägt, und jetzt
wieder?

> und bei weiteren Angriffen auf besser bewaffnete Länder die Erde in Schutt
> und Asche legen kann.

Blubber bla, entschuldige.

> Ich persönlich habe mich nicht von Herrn Hussein
> bedroht gefühlt.

Schön für dich. Die Regierung sah auch keine Bedrohung in ihm. Hat
trotzdem ein paar hundert Millionen für Pockenschutz ausgegeben, weil
Hussein über entsprechende Kulturen verfügt haben soll. Alles klar,
weiter machen...

> Und das Elend im Irak hätte man besser bekämpfen können, wenn man die
> Sanktionen vor Jahren aufgehoben hätte, damit wieder Medikamente
> und Lebensmittel ins Land hätten kommen können.

Noch besser, wenn man Saddam nach dem Kuwait-Krieg versenkt hätte.

> Hunger bekämpft man eben nicht mit Waffen, sondern
> mit Lebensmitteln...

Unsinn. Hunger bekämpft man mit Saatgut, Bodenreform,
Geburtenkontrolle und, ausserhalb unserer Macht, gutem Wetter. Ach
ja, Frieden und ein Ende der Macht der Warlords wären sicher äusserst
hilfreich. Doch wird das Völkerrecht sicher so gestaltet sein, dass
derart schwerwiegende Eingriffe in den Elendsregionen des Planeten
ein furchtbares Verbrechen sind, und daher die Hungernden auf Dauer
vom Tropf der Hilfsorganisationen abhängig gemacht werden müssen. Wir
bedauern das natürlich sehr.

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