kodu schrieb am 21.10.2023 09:41:
die, im späten 19.Jh. liegend, durch die "Reichsgründung", ein ausgesprochen effektives Bildungssystem und entfesselten Unternehmergeist (allerdings weitestgehend ohne sozialpolitische Komponente) begann, dann scheinen wir 150 Jahre später diese wesentlichen Parameter verloren zu haben.
Der ebenso teure, wie idiotische - dafür im politischen Feuilleton gefeierte - Ukrainekrieg und die gefährliche Zuspitzung in Nahost, könnten uns deshalb womöglich den Rest geben und unseren Niedergang beschleunigen. Unsere einstmals durchaus respektablen finanziellen Ressourcen werden das letztlich nicht mehr auffangen können, fürchte ich.
An das Märchen von der strukturellen/systematischen Überlegenheit des Westens - ganz zu schweigen von seiner moralischen Hybris - glaube ich derzeit jedenfalls nicht.
Wir treten gerade in eine hochdynamische Phase des Weltgeschehens ein und wie das Spiel letztlich ausgeht weiß niemand. Aber unsere Karten sind nicht gerade erfolgversprechend.
Ich bin der Meinung, dass die Karten für alle gleich schlecht stehen... Es gibt neben den zahlreichen Konflikten auch noch das Damoklesschwert Klimawandel der gerade die Länder im Aufschwung deutlich härter treffen wird als die entwickelten Industrienationen. Besonders die BRICS und deren Umfeld habe ich da im Sinn.
Die Stärke der USA hat vielen Ländern in Europa eine lange Zeit der Stabilität und des Wohlstandes ermöglicht und das scheint nun vorbei zu sein.
Und Du hast vollkommen recht, es ist eine hochdynamische Phase und wie die Welt aussieht wenn sich da der Staub mal gelegt hat kann niemand wirklich sagen.