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mehr als 1000 Beiträge seit 29.02.2016

Re: Mehr Humus gibt es mit Terra Preta

Nun, vielem was du sagst, würde ich sogar in etwa zustimmen.
Aber deine Einschätzung von Terra Preta teile ich nicht. Die Methode war ganz und gar nicht aufwendig. Sie haben einfach alle ihre Abfälle auf die beste und intelligenteste Art im Boden versenkt und daraus einen dauerfruchtbaren Boden entstehen lassen, der kaum noch gedüngt werden musste - jedenfalls wesentlich weniger als unsere Böden damals und heute.
Es hat vielleicht einige Jahre gedauert bis diese riesige Terra Preta Humusschicht im Boden aufgebaut worden ist, aber dann war sie mit weniger Aufwand zu unterhalten als die Äcker in Europa.

Das ist Unsinn. Humus baut sich ab, wenn es nicht ständig durch entsprechende Biomasse erneuert wird. Alles an Biomasse was ich als Ernte vom Feld abfahre, muss ersetzt werden, sonst veringert sich dementsprechend die Humusschicht, und damit die Fruchtbarkeit. Das gilt in Amerika genauso wie überall anders.
Also mußte immer wieder terraPreta erzeugt werden und eingearbeitet.
genauso wie im rest der Welöt der Boden immer wieder mit tierischen/pflanzlichen Düngern gedüngt wurde.
Der Unterscheid ist nur, das mit Terra Preta fertiger, vorher erzeugter Humus ausgebracht wurde, wärend im rest der Welt nur Biomasse ausgebracht wurde, udn die HUmus bildung direkt im Boden staatfindet.
Terra Preta zu erzeugen erfordert doch einiges mehr ans Afwand, KnowHow und Zeit.

Wenn es, wie vermutet, wirklich 5-10 Millionen Indigene gegeben haben soll, die am Amazonas in Terra Preta Städten lebten, dann ist das schon eine ganze Menge, auch verglichen mit Europa. Da sollte es auch genug Möglichkeiten für Arbeitsteiligkeit gegeben haben.

Diese gesamteinwohnerzahlen wurden rund ums Mittelmeer schon in der Antike übertroffen...... das Mittelalter sollte hier kein Maß sein.
Von Ostasien ganz zu schweigen.

Die Ernährungssituation war im restlichen Südamerika vielleicht auch gar nicht überall so instabil. Die Atzteken hatten in Mexiko-City, ihrer alten Hauptstadt, die sogenannten schwimmenden Gärten, die sehr klimaunabhängig waren, da die Felder direkt auf dem See schwammen und extrem fruchtbar waren, da sie mit dem Seesediment gedüngt wurden.
Die Inka wiederum hatten die Kartoffel, für die sie perfektionoierte Anbau- und auch Konservierungsmethoden antwickelt hatten. Jene Kartoffel, die bei uns im 19. Jahrhundert erst dazu beigetragen hat, dass sich die Bevölkerung deutlich vermehren konnte, da sie auf den Nährwert bezogen deutlich ertragreicher war als unser Getreide.

Sowas gab es im rest der welt auch, siehe Ostasien. Nirgendwo wurde, bis zur Industrialisierung, effektiver und ertragsstärker Landwirtschaft betrieben, als dort.
Nur so war die Entwicklung und Ernährung dieser Menschenmassen möglich.
Dort machte es vor allem der Reisanbau, und natürlich das Klima, möglich.
Diese Möglichkeiten hatte das frühe Amerika nicht, es hatte weder diese extrem ertragsreichen Pflanzen, wie den Reis, noch die Möglichkeit sich ausreichend Dünger durch die Viehaltung zu beschaffen, noch einen großen Teil ihrer Ernährung durch tierische Produkte, wie in Europa, Vorderasien udn Nordafrika, zu gewährleisten.
Das ist der Hauptgrund, warum die alten amerikanischen Kulturen so anfällig waren, und sich beiweitem nicht die Vielfalt wie im Rest der Welt entwickelt hat.
Ab euner bestimmten Bevölkerungszahl, die nicht sehr groß war, mussten ihre Systeme stagnieren, oder sie betrieben Raubbau, udn gingen schnell unter.

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