Anton Schuhbeck schrieb am 31.07.2023 07:31:
Lokführer ist eine harte Arbeit, die gesundheitliche Belastung ist enorm.
Früher waren das nicht umsonst Beamte, es gab eigene Wohnungen und andere Vergünstigungen bei der Bahn.
Aber man wollte ja die Privatisierung.
Es war damals schon klar dass das nichts werden wird.
Hat nur etwas länger gedauert.
Und das gilt auch für andere Berufe bei der Bahn.
Früher waren das Beamte weil die Eisenbahn für den Staat extrem wichtig war, auch und vor allem aus militärischen Gründen. Und wer damals dem Schaffner Worte an den Kopf warf wie es heute gang und gebe ist war wegen Beamtenbeleidigung dran.
Und bevor wir jetzt zu sehr von der "Guten alten Zeit" schwärmen: früher, also vor 1990, war die Bahn ein großes Verlustgeschäft für den Staat weil sie zahlreichen Strecken bedienen musste die sich gar nicht mehr rentierten (weil Auto bequemer war) aber von der Bundeswehr als Versorgungslinien für den 3. Weltkrieg eingeplant waren. Die Bahnverluste waren also praktisch Teil des Verteidigungsbudgets, auch wenn nicht in ihm enthalten. Nach dem Ende des Kalten Krieges brauchte das Militär die Strecken nicht mehr und das große "Gesundschrumpfen" der Bahn begann. Deshalb wird gerne bis heute das Jahr 1990 als Ausgangspunkt genommen wenn man darüber klagt das tausende von Kilometern Gleise abgebaut wurden.