Das Erstarken der Rechten ist vielleicht im Ende einer Epoche zu suchen. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ging die Entwickung des Kapitals in den westlichen Staaten mit einer relativ guten Situation des Proletariats zusammen. Dies hatte sicher mehrer Gruende, z.B. die Zerstoerungen durch den Krieg selbst (Keynes "Pyramid-building, earthquakes, even wars may serve to increase wealth, if the education of our statesmen on the principles of the classical economics stands in the way of anything better."), die Sorge vor einer Revolution und die fortgesetzte koloniale und spaeter post-koloniale Ausbeutung. In der alten BRD kam noch die Frontstaatensituation im kalten Krieg hinzu.
Als Resultat konnten sich die Parteien als Interessenvertreter der gesamten Gesellschaft darstellen. Die SPD wandelte sich von einer Arbeiterpartei zu einer Volkspartei, was aber letztlich eine Priorisierung der Kapitalisten bedeutete. In den 1980ern aenderte sich die Situation und die Bedingungen des Proletariats erreichten einen Hoehepunkt. Von da an wurde es fuer die Parteien schwerer sich als Vertreter der Gesamtbevoelkerung zu praesentieren.
In der BRD war es schliesslich die SPD, die zusammen mit den Gruenen einen Niedriglohnsektor einfuehrte.
Da sich immer weniger Leute die Illusion einer buergerlichen Existenz leisten koennen, faellt es insbesondere den klassischen "linken" Parteien wie der SPD oder den Demokraten in den USA schwer glaubwuerdig zu sein (American Dream am Ende). Liberale und Linke bemuehen sich einer drohenden Verschiebung nach rechts entgegenzutreten. In ihrer Kritik an der AfD oder Trump vernachlaessigen sie nicht nur die Kritik and den klassischen "Linken", sondern sie werben sogar fuer sie. In den USA offen in Deutschland eher indirekt. Dabei zeigt sich, dass die Demokratie von ihrem Kern her erodiert (siehe etwa Missouri v. Biden)
In den USA wird das besonders deutlich. Indem Linke und Liberale die Demokraten unterstuetzen, untergraben sie ihrer eigene Position, da sich viele Leute zurecht nicht von den Demokraten vertreten sehen. Das erreicht genau das Gegenteil.
In Deutschalnd sind CDU, FDP, SPD und Gruene in den letzten Jahrzehnten alle mal in der Regierung gewesen ohne das sich gross etwas getan haette. "Linke" Regierungen waren dabei sogar teilweise schlimmer als konservative Regierungen. Wer nun fordert diese Parteien wieder zu waehlen unterstuetzt im Grunde die AfD.
Was ist nun mit "Die Linke". Das Problem faengt im Grunde mit dem Namen an (sei's drum). Die Linke ist keine Arbeiterpartei. Sie ist ein Sammelbecken ganz verschiedener Leute. Sie bemueht sich um buergerliche Gleichheit ganz im Sinne liberaler buergerlicher Ideale. Eine grundsaetzliche Klassenparteilichkeit, die andere Parteien haben (und auch zunehmend weniger verbergen) hat die Linke gar nicht. In ihrer Gesamtheit hat die Linke auch keine antikapitalistische Ausrichtung. Die Linke wirkt nicht aus dem Proletariat hinaus. Sie will wie viele Aktivisten in das Proletariat hinwirken. "Politisch klug war durchaus auch Racketes Forderung nach einer Zusammenarbeit von Klimabewegung und Arbeiterbewegung." schreibt der Autor. Wer ist denn dann die Klimabewegung? Alles Manager? Dasselbe gilt fuer Antirassismus, Feminismus und so weiter. Als Gleichberechtigung verstanden, kann das alles innerhalb des schaerfsten Klassengegensaetze stattfinden. Ist doch gut wenn Frauen auch an der Spitze von Konzernen stehen, oder Leute wie Obama Praesident sein koennen. Doch Obama hat sich weder als "Mann des Volkes" noch als ein Vorkaempfer gegen Rassismus erwiesen.